Nur ein Drittel erwartet Verbesserung
Damit sehen die regionalen Unternehmen ihre Lage sogar besser als im Vergleichsquartal des Vorjahres, als das Prädikat „gut“ von lediglich 48 Prozent der Befragten vergeben wurde, wohingegen 14 Prozent von schlechten Umständen sprachen, was aktuell nur 7 Prozent tun. Die Erwartungen für das kommende Quartal sind im Handwerk der Region allerdings gedrosselt: 38 Prozent (zwei Prozent weniger als im Jahr zuvor) erwarten eine Verbesserung ihrer Geschäftslage, 13 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus. Die große Mitte, nämlich 49 Prozent, glaubt an eine stabile, gleichbleibende Lage, so die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald mit Verweis auf die Konjunkturbefragung.
Umsatzrückgänge trotz stabiler Auftragslage
Die Auftragslage zeichnete sich zum Jahresbeginn bei einer Mehrheit von 54,5 Prozent als gleichbleibend ab. 20 Prozent berichteten sogar von einem Plus beim Auftragseingang zum Jahresauftakt, 25,5 Prozent aber auch von einem Minus im Vergleich zum Vorquartal. Dies war im ersten Quartal 2023 als Vergleichsreferenz ganz ähnlich. Größere Abweichungen sind derweil beim Umsatz erkennbar: Starke 37 Prozent der befragten Handwerksbetriebe in der Region haben zum Jahresauftakt Umsatzrückgänge verzeichnet. Im Jahr zuvor waren es lediglich 29 Prozent. Derweil ging der Prozentsatz derer, die sich über ein Umsatzplus freuten, von 27 Prozent im Vorjahr auf nun 18,5 Prozent zurück. Auch diese Entwicklung lässt den Rückschluss zu, dass viele Betriebe trotz steigender Kosten eine zurückhaltende Preispolitik betreiben und lieber auf Umsatz verzichten, anstatt Mehrkosten an Kunden weiterzugeben. Dies wird dadurch bestätigt, dass 66 Prozent im ersten Quartal 2024 von gestiegenen Einkaufspreisen im Vergleich zum Vorquartal sprechen, jedoch nur 45 Prozent laut Umfrage ihre Verkaufspreise angehoben haben. Die starke Mehrheit von 52 Prozent hielt sie auf demselben Niveau.
Betriebe favorisieren zurückhaltende Preispolitik
47 Prozent der regionalen Handwerker erwarten, dass sie auch im kommenden Quartal steigende Einkaufspreise hinnehmen müssen. Lediglich 30 Prozent beabsichtigt jedoch die Verkaufspreise in den nächsten drei Monaten anzuheben. 70 Prozent wollen am aktuellen Preisniveau für ihre Kunden festhalten.
Bauhaupt- und Ausbaugewerbe vorne
Gewinner bei der Umsatzentwicklung ist beim Blick auf die einzelnen Branchen das Ausbaugewerbe: 40 Prozent der hiesigen Betriebe gaben in der aktuellen Konjunkturbefragung an, ein Plus beim Umsatz in den ersten drei Monaten 2024 verzeichnet zu haben. Damit liegt der Ausbau deutlich vor dem Bereich Kfz auf Platz zwei, wo sich 28 Prozent der Befragten über ein Umsatzplus freuten. Die von 27 Prozent der im Ausbauhandwerk tätigen regionalen Betriebe bestätigte Auftragssteigerung zu Jahresbeginn passt zur Umsatzentwicklung. Nur das Bauhauptgewerbe der Region liegt beim Auftragseingang noch einen Hauch besser: 28 Prozent bestätigten ein Plus. Bauhaupt- und Ausbaugewerbe bewerteten ihre Geschäftslage mit 72 beziehungsweise 73 Prozent auch am besten im Vergleich aller Branchen. Mit deutlichem Abstand sagen auf Platz 3 aber auch 56 Prozent der befragten Kfz-Betriebe, dass ihre Geschäftslage im ersten Quartal „gut“ sei.
Insbesondere im Bauhauptgewerbe war laut Befragung im ersten Quartal 2024 eine starke Betriebsauslastung festzustellen: Bei 77 Prozent der befragten Handwerksbetriebe lag sie bei 100 Prozent oder sogar darüber hinaus. Auch der Ausbau-Bereich kommt mit einer maximalen Auslastung bei 47 Prozent der Befragten auf einen hohen Wert. Lediglich im Gewerblichen Bedarf kommt man in ähnliche Regionen: 40 Prozent sagen zu 100 Prozent oder darüber hinaus ausgelastet zu sein. Im Kfz-Handwerk sind es immerhin noch 34 Prozent.
Erwartungen ans neue Quartal durchwachsen
Gefragt nach den Erwartungen der Geschäftslage im zweiten Quartal sind Ausbau- und Bauhauptgewerbe aber recht verhalten: Nur 33 beziehungsweise 28 Prozent sehen eine gute Entwicklung bevorstehen. Weitaus höher sind die Erwartungen an eine sich verbessernde Geschäftslage im Nahrungsmittelhandwerk bei 59 Prozent und im Dienstleistungsbereich bei 52 Prozent der Befragten.