Die Geschäftslage
Damit lässt sich das Handwerk der Rhein-Neckar-Odenwald-Region offensichtlich wenig von der allgemeinen Wirtschaftsstimmung und den gedämpften Prognosen beeinflussen. Vom minimalen Wachstum, das Experten der deutschen Wirtschaft für das Jahr 2024 voraussagen, ist deren Einschätzung nach auch das Handwerk betroffen. Dies lasse sich insbesondere an der angespannten Lage im Wohnungsbau festmachen, wovon große Teile des Handwerks betroffen seien. Ungeachtet dessen sind es aber gerade Ausbau- und Bauhauptgewerbe, die in der aktuellen Konjunkturbefragung der Handwerkskammer mit einer positiven Bewertung hervorstechen: 84 Prozent der im Ausbaugewerbe und 67 Prozent der im Bauhauptgewerbe tätigen regionalen Betriebe beurteilten ihre Geschäftslage im zweiten Quartal 2024 mit „gut“ und belegen damit die Spitzenplätze unter den sieben befragten Gewerkegruppen.
Am anderen Ende der Skala liegen die Handwerksbetriebe aus dem gewerblichen Bedarf: Lediglich 21 Prozent beurteilten ihre Lage als gut, genauso viele aber auch mit „schlecht“. Die große Mitte von 58 Prozent nennt die aktuelle Lage „befriedigend“.
Die Erwartungen
Gefragt nach den Erwartungen für das kommende Quartal zeichnet sich im Gesamthandwerk der Region gegenüber dem Vorjahresvergleich eine deutliche Aufhellung ab: Rund 32 Prozent rechnen mit einer Verbesserung ihrer Geschäftslage. Zum Vergleichszeitpunkt des vergangenen Jahres waren dies gerade einmal rund 11 Prozent. Die Mehrheit, nämlich 48,5 Prozent, glaubt an eine gleichbleibende Situation in den kommenden drei Monaten.
Die Betriebsauslastung
Obwohl gut jeder zweite Betrieb der Region mit der Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal 2024 zufrieden ist, hat sich die Betriebsauslastung sowohl gegenüber dem ersten Quartal als auch gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres verschlechtert. So waren im Vorjahresquartal 44 Prozent der Betriebe zu über 90 Prozent ausgelastet. Aktuell liegt dieser Anteil nur noch bei 25 Prozent. Deutlich mehr Betriebe als im Vorjahr sind aktuell höchstens bis zu 80 Prozent ausgelastet.
Allerdings sind deutliche Unterschiede im Auslastungsgrad bei den verschiedenen Gewerkegruppen festzustellen. Besonders stark beansprucht war im zweiten Quartal 2024 das Bauhauptgewerbe: Rund 33 Prozent gaben an, zwischen 91 und 100 Prozent ausgelastet zu sein, rund 11 Prozent sogar über 100 Prozent zu arbeiten. Auch 16 Prozent der Betriebe aus dem gewerblichen Bedarf und 17 Prozent der Betriebe im Kfz-Gewerbe arbeiteten im zweiten Quartal 2024 über ihre Kapazitätsgrenzen hinaus.
Die Mitarbeiterentwicklung
Dennoch berichten im Vergleich zum zweiten Jahresquartal 2023 aktuell weniger Betriebe von gestiegenen Umsätzen: nämlich nur noch 29 Prozent gegenüber 44 Prozent im Vorjahr. Gleichzeitig geben mit 20 Prozent auch etwas mehr Betriebe als im letzten Jahr (15 Prozent) an, dass ihre Umsätze gesunken seien. Einfluss auf die Umsatzsituation hat offensichtlich die mehrheitlich kundenfreundliche Preiskalkulation. So berichteten im zweiten Quartal 2024 starke 48 Prozent der regionalen Betriebe von gestiegenen Einkaufspreisen, während jedoch nur 30 Prozent den Preisanstieg in Form von angehobenen Verkaufspreisen an ihre Kunden weitergab.
Mit Blick auf die Beschäftigten gab es im zweiten Jahresquartal 2024 häufiger als im Vorjahresquartal einen Anstieg bei der Mitarbeiterzahl: 12 Prozent der Betriebe berichteten dies aktuell, lediglich 5 Prozent im Jahr zuvor. Deutlich seltener ging die Anzahl der Mitarbeiter zurück, was lediglich 4 Prozent der Befragten angaben, gegenüber 19 Prozent 2023.
Der ausführliche Bericht mit vielen weiteren Details zur regionalen Handwerkskonjunktur im zweiten Quartal 2024 ist auf der Website der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald auf www.hwk-mannheim.de/... einzusehen.