Tschischka erinnerte die Landesregierung an ihr Versprechen, die Ganztagesschule als Regelform im Schulgesetz zu verankern und für alle Schüler ein wohnortnahes Ganztagesschulangebot aufzubauen. Aus Sicht der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald ist die Übereinkunft zwischen Landesregierung und kommunalen Spitzenverbänden ein längst überfälliger Schritt. "Bedauerlicherweise fehlt der Vereinbarung die letzte Konsequenz", kritisierte Tschischka. Der politische Kompromiss gehe an der Lebenswirklichkeit vieler junger Familien vorbei. Sie bräuchten eine verlässliche Ganztagesbetreuung an fünf Tagen die Woche bis mindestens 17 Uhr. "Mit weniger können weder die Eltern noch die Wirtschaft etwas anfangen." Das Handwerk sei dringend auf Fachkräfte angewiesen und wolle die Vereinbarkeit von Familie und Beruf voranbringen. Ohne verlässliche Unterstützung von kommunaler Seite sei dies aber nicht möglich.
Die Ganztagsschule der neuen Form trage den Veränderungen in Arbeitswelt und Gesellschaft Rechnung, sagte Tschischka. Sie sei die Basis für mehr Bildungsgerechtigkeit und gleichzeitig der Motor der pädagogischen Entwicklung. Möglichst alle Eltern müssten die Möglichkeit haben, für ihr Kind einen Platz an einer wohnortnahen Ganztagesschule zu bekommen, die auch Angebote von außerschulischen Partnern integriere. Dies entlaste die Familien und die Vereine profitierten von Kooperationen. Tschischka: "Das ist unser gemeinsames Ziel und da sollte man nicht auf halbem Wege stehen bleiben."