Nach seinen Worten verzeichnete der Rhein-Neckar-Kreis mit 96 zusätzlichen Betrieben die meisten Gründer. An zweiter Stelle steht mit einem Plus von 44 Betrieben der Stadtkreis Mannheim. Zu den Verlierern gehört der Neckar-Odenwald-Kreis - der Saldo ergab 15 Betriebe weniger. In Heidelberg weist die Statistik für 2010 ein leichtes Minus mit 3 Betrieben auf.
Dabei hätten sich die einzelnen Handwerksgruppen aufgrund ihrer Zugangsberechtigungen völlig unterschiedlich entwickelt. Während sich die Meisterbetriebe mit 7.641 Betrieben (-1 Betrieb gegenüber 2009) stabilisiert hätten, gebe es bei den zulassungsfreien Berufen mit einer Steigerung von 4,1 Prozent erneut einen deutlichen Anstieg auf 2.716 Betriebe. Denn die 2004 novellierte Handwerksordnung lässt in weiten Bereichen des Handwerks den Einstieg in die Selbstständigkeit ganz ohne Qualifikation zu."
"Der Trend, nur die geringste Einstiegshürde in die Selbstständigkeit im Handwerk zu nehmen, hält an", bilanzierte Michalke die Situation. Zum einen häufen sich Fälle, bei denen beim Gründer nur bescheidene fachliche Qualifikationen vorliegen, weil die gesetzlichen Anforderungen bei Null liegen. Aber auch die überlebenswichtigen unternehmerischen Fähigkeiten kämen bei Gründern häufig zu kurz. "In der komplexen Arbeitswelt ist es nicht damit getan, auf der Baustelle oder in der Werkstatt einen guten Job zu machen. Um nachhaltigen Erfolg zu haben, gehören hinreichende Qualifikationen im betriebswirtschaftlichen, finanziellen und steuerlichen Bereich zur Sinn stiftenden Unternehmensführung zwingend dazu", weiß Michalke. "Sonst kann auch unser Starter-Center keine Weichenstellung in die unternehmerische Zukunft sein, ins selbst verschuldete Fiasko sollte möglichst niemand springen."
Mit einem kleinen Plus von 15 Betrieben zeigen sich die handwerksähnlichen Gewerbe mit 2.363 insgesamt recht stabil.