Zwar verzeichneten die Betriebe der Region bei den Auftragseingängen eine verhaltene Entwicklung, denn nur 16,5 Prozent meldeten einen Zuwachs, wo hingegen 20,7 Prozent von einer rückläufigen Entwicklung ausgehen mussten. Dagegen dürfte sich in den kommenden drei Monaten die Auftragslage im regionalen Handwerk wieder verbessern, glaube man den Zahlen der Umfrage. "45,5 Prozent der Betriebe sind zuversichtlich und erwarten Zuwächse. Die Zahl der Pessimisten ist gegenüber dem Vorjahr noch einmal gesunken und liegt bei 6,8 Prozent", konnte Tschischka feststellen.
Dagegen habe sich die Kapazitätsauslastung gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich erhöht. Nennenswerte Freiräume hätten nur noch 28 Prozent der Handwerker (2011: 35 Prozent). Dagegen verzeichneten 35,1 Prozent zum Ende des Quartals eine Kapazitätsauslastung zwischen 80 und 100 Prozent.
"Dazu kommt ein ausgesprochenes Stimmungshoch in den Betrieben. 52,4 Prozent der Betriebe bewerten ihre Lage derzeit als "gut" - gegenüber 45 Prozent im vergangenen Jahr", sagte Tschischka weiter.
Betrachte man den Index aus positiven und negativen Bewertungen zur Geschäftslage, erreiche das Handwerk den Wert von 47,1 Punkten und damit 14,5 Punkte mehr als noch zu Beginn des Jahres 2011. "Für den Jahresauftakt stellt sich der Konjunkturindikator mit 56,3 Punkten hervorragend dar und hat ein 10-Jahres-Hoch erreicht", so der Mannheimer Kammerpräsident.
Zwar verlief die Kurve der Umsatzentwicklung verhaltener, aber schon im zweiten Quartal signalisieren mehr als die Hälfte der Betriebe (53,5 Prozent) Umsatzzuwächse.
Geradezu einen "Investitionsboom" nannte Tschischka die Bereitschaft der regionalen Handwerker zu investieren. Mehr als die Hälfte (55,2 Prozent) haben Geld für neue Maschinen und Werkzeuge in die Hand genommen. Dagegen waren es im Vorjahresquartal lediglich 37,9 Prozent. "Und die Investitionsbereitschaft wird in den kommenden Monaten noch zunehmen", zitiert Tschischka aus der Umfrage. Wörtlich: "60,5 Prozent beabsichtigen, in Vorhaben zu investieren. Damit vertraut das Handwerk der derzeitigen wirtschaftlichen Situation und verschafft eine gute Ausgangsposition".
Zugpferde der guten Konjunkturentwicklung sind nach den Worten des Kammerpräsidenten neben dem Bau- und Ausbaubereich auch der gewerbliche Bedarf. Das deute auf eine starke Binnenkonjunktur. Tschischka wörtlich: "Sichere Arbeitsplätze, niedrige Zinsen und der Mangel an aussichtsreichen Geldanlagemöglichkeiten schaffen ein Klima, das die Bevölkerung in den Bestand an Wohnungseigentum investieren lässt. Damit wird auch der Wertbestand des Eigentums gesichert und vor allem durch energetische Maßnahmen gesteigert."
Hinweis: Die aktuelle Quartalsumfrage führte das Wirtschaftsforschungsinstitut Creditreform im Auftrag der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald durch. Die Erhebung erfolgte in den letzten zwei Wochen des ersten Quartals.
Der Konjunkturbericht für das erste Quartal 2012 kann auf der Homepage der Handwerkskammer Mannheim unter Konjunktur als PDF herunter geladen werden.