"Berufliche Bildung in Deutschland ist ein Karriereturbo. Junge Menschen auch aus bildungsfernen Familien erhalten über die duale Berufsausbildung eine ausgezeichnete berufliche Befähigung und werden an weitergehende Abschlüsse herangeführt. Der Meisterbrief im Handwerk ermöglicht begabten und leistungsbereiten jungen Menschen auch ohne Abitur den Weg zur Hochschule. Völlig zu Recht werden berufliche Qualifikationen von immer mehr Hochschulen studienzeitverkürzend angerechnet. Gleichzeitig sorgt die an den Erfordernissen des Arbeitsmarktes ausgerichtete berufliche Bildung für exzellente Berufsaussichten. Die berufliche Bildung in Deutschland leistet daher bereits heute, was OECD-Bildungsexpertin Barbara Ischinger fordert - nämlich die Bildungssysteme so aufzustellen, dass sie soziale Mobilität fördern und das Potenzial an Kandidaten für hoch qualifizierte Arbeitsplätze bestmöglich ausschöpfen.
Es wäre gut, wenn die OECD diese Leistung der beruflichen Bildung in Deutschland in ihren Berichten deutlicher anerkennen würde. Zu den Hochqualifizierten zählen in Deutschland nämlich nicht nur Akademiker, sondern insbesondere auch Meister und Techniker. Und wenn die OECD "eine positive Bildungsmobilität in den tertiären Bereich" fordert, sollte sie deutlich machen, dass sie den akademischen und beruflichen tertiären Bereich meint. Sonst klingt hier nur wieder die verstaubte und fatale Forderung nach mehr Akademikern durch.
Der Deutsche und der Europäische Qualifikationsrahmen bilden die handwerklichen Berufsabschlüsse korrekt ab. Sie bestätigen die vom Handwerk stets geforderte Anerkennung der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung."