So können Besucher mit Hilfe eines Simulationsanzugs am eigenen Körper testen, wie die eigene Mobilität mit zunehmendem Alter beeinträchtigt wird. Gegenstände, Möbel und kleine Hilfsmittel, die das selbstständige Leben im Alter erleichtern, können ebenfalls ausprobiert werden. Hierzu zählt beispielsweise ein treppengängiger Rollator, der von einer Schülerin entwickelt wurde. Besonders zukunftsweisend ist auch der so genannte CapFloor. Der "rettende Fußboden" wurde vom Fraunhofer IGD, der weltweit führenden Forschungseinrichtung für angewandtes Visual Computing, entwickelt und hilft Stürze zu erkennen.
Das System wird flexibel unter den üblichen Bodenbelägen, wie Parkett oder Teppichen, angebracht. "Der Vorteil gegenüber mobilen Sturzerkennern ist, dass das System nicht am Körper getragen wird und somit nicht stört, nicht vergessen oder versehentlich ausgelöst werden kann", erklärt Tobias Große-Puppendahl vom Fraunhofer IGD. Die unsichtbare Technologie unter dem Teppich sei preisgünstig und einfach zu warten, da keine Elektronik, sondern nur Drähte unter dem Bodenbelag zum Einsatz kommen.
In der Praxis funktioniert das System so: Ein Senior stürzt in den eigenen vier Wänden. Sensoren registrieren über Drähte unter dem Fußboden die Bewegung und unterscheiden zwischen Stehen, Sitzen und Liegen. Sie können dabei auch einen Sturz lokalisieren und automatisch einen Notruf an eine Servicezentrale absetzen. Diese verständigt nach einer erfolglosen Rückmeldung durch die betroffene Person den Rettungsdienst.
Die Thementage "Technik im Alter, Pflege und Demenz" und "Generationen, Lebensqualität und Wohnen" sind zwei Bausteine im Leitthema "Vernetzte Stadt" des Hessentages 2014.