- Aktive Mittelstandspolitik gefordert
- Mannheimer Kammerpräsident setzt sich für mittelstandsgerechte Rundfunkgebühr ein
- Walter Tschischka setzt sich für Steuerbonus ein
In seinem Rechenschaftsbericht vor der Vollversammlung der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald - dem "Parlament des Handwerks" - hat der Präsident der Kammer, Walter Tschischka, eine aktive Mittelstandspolitik gefordert. Beispielhaft nannte er eine handwerksgerechte Umsetzung des Verbraucherrechts oder auch die Revision der Mutterschutzrichtlinie. Dabei sei es kontraproduktiv, Überlegungen anzustellen, den für das Handwerk so wichtigen Steuerbonus "einzustampfen", so Tschischka weiter. Im Übrigen zeigten Untersuchungen, dass für jeden Euro, der im Rahmen des Steuerbonus investiert werde, zwei weitere Euro an anderer Stelle eingesetzt werden.
Vehement sprach sich der Mannheimer Kammerpräsident für eine mittelstandsgerechte Gestaltung der Rundfunkgebühren ein. Prinzipiell, so Tschischka, erkenne das Handwerk die Notwendigkeit zu einer Abkehr von der heutigen gerätebezogenen Gebühr an. Allerdings rechnete er mit deutlichen Mehrbelastungen für Handwerksbetriebe, sollten die derzeitigen Pläne umgesetzt werden.
Seine Forderung laute daher, Betriebe bis maximal 6 Beschäftigte ganz von Belastungen freizustellen und Betrieben mit maximal 20 Beschäftigten nur mit einemDrittel des pauschalen Rundfunkbeitrages zu belasten. Betriebe über 20 Beschäftigte sollten nur einen einfachen Beitrag zahlen, bevor die Ausgestaltung bei größeren Unternehmen eine weitere Steigerung vorsehen könne.
Die Bildung im Handwerk nahm in seinen Ausführungen einen wichtigen Platz ein. Das Handwerk habe die demographische Entwicklung erkannt. Anders als im Osten der Republik, wo bereits ausländische
Lehrlinge für eine Ausbildung im Handwerk angeworben werden, müsse sich die Wirtschaft bei uns demnächst auf ähnliche Szenarien einstellen. Der "Bundesaktionstag Ausbildung" im Juni sei dazu ein probates Mittel gewesen, um auf die Situation aufmerksam zu machen.
Im regionalen Teil seines Rechenschaftsberichtes streifte Walter Tschischka den erfolgreich verlaufenen Maimarkt ebenso wie die regionale Verankerung der bundesweiten Imagekampagne des Handwerks.