Müller stellte fest, dass bei der Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten die hiesigen Handwerker bei weitem nicht mehr so euphorisch seien wie noch im Vorquartal. Gleichwohl blickten immer noch 38,1 Prozent der Befragten zuversichtlich in die Zukunft und nur 13,5 Prozent der Betriebe erwarteten eine schwächere Geschäftsentwicklung. „Immerhin zeigen sich die Betriebe damit optimistischer als noch Ende 2009, als jeder Dritte (33,8 Prozent) zuversichtlich in die kommenden Monate schaute und sich noch 17,6 Prozent der Befragten skeptisch äußerten“, so Müller weiter.
Anders als erwartet entwickelten sich die Aufträge nicht so gut. Zwar meldeten 27,5 Prozent der Betriebe im vierten Quartal ein Plus, allerdings mussten gleichzeitig 22,4 Prozent der Befragten rückläufige Eingänge hinnehmen. Damit stellt sich die Auftragslage der regionalen Handwerker kaum besser dar als vor einem Jahr (30,5 Prozent im Plus, 25,4 Prozent im Minus).
So nehme es nicht wunder, dass bei der Einschätzung der Auftragsentwicklung die befragten Handwerker eher zurückhaltend antworteten. 26,1 Prozent rechneten zwar mit einem Zuwachs, aber gleichzeitig seien 30,3 Prozent skeptisch, führte Müller weiter aus.
Die Betriebsauslastung hat sich dagegen kontinuierlich erhöht. Mehr als 80 Prozent Auslastung verzeichneten aktuell 43,4 Prozent der Betriebe. Allerdings arbeiten derzeit 27,7 Prozent der Handwerker der Region mit einem Auslastungsgrad von unter 60 Prozent. Im Vorjahr waren es „nur“ 23,8 Prozent.
Einen Aufwärtstrend verzeichnen die Betriebe auch im Bereich der Umsatzsituation. Hier konnten 4 von 10 Betrieben den Umsatz steigern, dagegen musste fast jeder Vierte (24,2 Prozent) Umsatzeinbußen verzeichnen. Vorsicht regiert die Betriebe in Bezug auf eine Prognose: Immerhin 28,2 Prozent rechnen mit einem Rückgang, optimistisch äußern sich dagegen 18,7 Prozent.
Viele Handwerker haben in den zurückliegenden Monaten, was Einstellungen betrifft, Zurückhaltung geübt, was teilweise saisonale Gründe hat. Allerdings plant fast jeder 10. Betrieb (9,2 Prozent) die Mitarbeiterzahl aufzustocken.
Auch hinsichtlich der Investitionstätigkeit stellte Müller eine schwächere Dynamik fest. Zwar haben 46,3 Prozent in neue Maschinen investiert, aber im Vorjahresquartal waren es noch mit 52,9 Prozent deutlich mehr, wobei auch hier die verhaltene Stimmung für die Zukunft deutlich wird. 61,9 Prozent wollen auf weitere Investitionen verzichten, im Vorjahr waren es nur 53,2 Prozent.
Müller konstatierte aus den vorgelegten Zahlen, dass der Aufschwung zwar in aller Munde sei, aber im Handwerk letztlich noch nicht endgültig angekommen sei. Er hoffe, dass mit den steigenden Exporten auch das binnenwirtschaftlich tätige Handwerk mitgenommen werde und am Aufschwung partizipiere.