Am aktuellen Rand beurteilten knapp ein Drittel der befragten Handwerker ihre momentane Geschäftslage mit guten Noten. Gleichzeitig waren bereits über 20 Prozent der Betriebe mit den zurückliegenden Monaten nicht zufrieden.
Die Auftragslage der hiesigen Handwerksbetriebe habe sich, so Tschischka weiter, gegenüber dem Jahresauftakt deutlich verbessert. 42,0 Prozent der Handwerker vermeldeten für das zweite Quartal 2008 einen Zuwachs bei den Auftragseingängen. Dieser Anteil liegt nochmals über dem bereits guten Vorjahreswert. Allerdings mussten mittlerweile 22,7 Prozent der Handwerksfirmen ein Auftragsminus verkraften.
Die aktuelle Aufholjagd bei den Auftragseingängen ist aber größtenteils den Frühjahrsmonaten geschuldet, da in dieser Zeit die Auftragsbücher der Handwerksbetriebe traditionell anschwellen, so Walter Tschischka weiter. Inwieweit diese Entwicklung allerdings nachhaltig wirken kann, sei äußerst fraglich, da die extreme Teuerung im Bereich der Energie und die anhaltende Dollarschwäche extrem kontraproduktiv wirken.
Dennoch machen die aktuellen Ergebnisse der Umfrage deutlich, so Tschischka weiter, dass sich die Gesamtstimmung weiter gebessert hat, die dunklen Wolken am Horizont aber immer näher kommen.
Im Bauhauptgewerbe sind die Auftragsbestände im 2. Quartal 2008 leicht rückläufig, für das kommende Quartal wird allerdings wieder mit einer deutlichen Verbesserung gerechnet. Insgesamt weiter positive Tendenzen sind im Ausbaugewerbe zu verzeichnen.
Die Lage im Kraftfahrzeughandwerk hat sich zwar stabilisiert, insgesamt ist die Lage der Kfz-Betriebe aber weiter nicht zufrieden stellend. Die Gesundheitshandwerke leiden nach wie vor unter den gesetzlichen Rahmenbedingungen und entwickeln sich entsprechend schwach.
Die Geschäftslage der Nahrungsmittelhandwerke hat sich zum Frühjahr weitgehend stabilisiert, wenn auch auf noch zu niedrigem Gesamtniveau. Das Dienstleistungsgewerbe hat sich mit Erholung der Binnennachfrage nach einem langen Leidensweg nun etwas erholt und meldet gegenüber dem Vorjahr deutlich bessere Zahlen.
Die Investitionsbereitschaft im Handwerk der Metropolregion ist deutlich gestiegen. Zumindest bis zum Jahresende glauben die Betriebe an eine Fortsetzung der positiveren Geschäftslage.
Der Mannheimer Kammerpräsident schätzte, nach einem überraschend guten Auftaktquartal dürfte die deutsche Volkswirtschaft auch in 2008 auf einem moderaten Wachstumskurs bleiben. Denn alle wichtigen Wirtschaftsforschungsinstitute seien sich aber einig: Für das laufende Jahr stehen die Vorzeichen ungleich schwieriger. "Die steigenden Rohstoff- und Energiepreise, der hohe Außenwert des Euro sowie die beginnende weltweite Konjunktureintrübung werden an den exportorientierten deutschen Unternehmen nicht spurlos vorübergehen", so Tschischka wörtlich.
Der bereits gebremste Aufschwung bleibe aber nach wie vor ein zartes und zerbrechliches Gebilde. Tschischka wörtlich: "Ich habe große Sorge, dass der Wachstumsdynamik die Puste ausgeht. Inwieweit neue Impulse wirken können, muss zunächst abgewartet werden."