Die Handwerkskonjunktur ist stabil geblieben und nach wie vor robust. So stieg der Indikator zur Geschäftslage, der aus positiven und negativen Äußerungen gebildet wird, von 45,8 auf 47,4 im dritten Quartal. 55,7 Prozent der Betriebe beurteilten ihre Geschäftslage als gut, ebenso viel (55,8 Prozent) wie im Vorjahr. Dagegen sank die Zahl der Pessimisten von 10 Prozent auf nunmehr 8,4 Prozent. Auch der Blick in die Zukunft bleibt optimistisch, denn der Indikator der Geschäftserwartungen lag bei 54,6 Punkten, fast ebenso hoch wie im Vorjahresquartal (55,4 Prozent). Der Konjunkturindikator für die Region Rhein-Neckar-Odenwald stieg leicht von plus 50,6 Punkte auf plus 50,9 Punkte.
Auch in der Auftragslage kommt die gute Konjunktur zum Ausdruck. So stieg der Anteil der Betriebe mit vollen Auftragsbüchern von 20,8 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 30,0 Prozent. Nahezu halbiert hat sich im selben Zeitraum der Anteil der Unternehmen, die Auftragseinbußen hinnehmen mussten von 32,0 Prozent (Vorjahresquartal) auf nunmehr 16,7 Prozent. Dabei war jede zweite Firma an die Grenzen ihrer Kapazität angelangt.
Analog zur Auftragslage hat sich die Umsatzentwicklung im Kammerbezirk verbessert. Gut ein Drittel (35,9 Prozent) meldete steigende Umsätze, nur ein Fünftel (20,8 Prozent) dagegen gesunkene. So verblieb hier ein Saldo aus gestiegenen und gesunkenen Umsätzen von 15,1 Prozent, im Vorjahresquartal lag dieser Wert noch bei minus 3, 7 Prozent).
Auch die Zukunft sehen die Betriebe optimistisch: gut ein Drittel (36,6 Prozent) geht weiterhin von steigenden Umsätzen aus (Vorjahresquartal: 34,4 Prozent). Nur noch jeder zehnte Betrieb befürchtet ein Minus (Vorjahresquartal: 17,9 Prozent).
Dagegen hat sich der Personalbedarf weitgehend stabilisiert. Mehr Personal stellten 18,1 Prozent ein, weniger dagegen nur 13,3 Prozent. Und bei der Erwartung für das kommende Quartal rechnen 6,1 Prozent der Unternehmen mit neuem Personal, nur 2,6 Prozent will mit weniger auskommen. Mit einem gleichen Personalbestand arbeiten 91,3 Prozent.
Weiterhin hoch bleibt die Investitionsbereitschaft im Handwerk der Region. Mehr als die Hälfte der Betriebe (55,3 Prozent) haben im dritten Quartal ein Investitionsvorhaben umgesetzt. Die Investitionsbereitschaft ist dabei wesentlich höher als noch vor einem Jahr. Derzeit planen, so die Umfrage, 60 Prozent der Unternehmen Investitionen, vor einem Jahr lag dieser Anteil bei 53,2 Prozent.
Überdurchschnittlichen Anteil an diesen Zahlen hat das Bau- und Ausbauhandwerk, die deutlich über den Zahlen des Kammerdurchschnitts liegen. Auch die Gesundheitshandwerke profitieren von der allgemeinen Entwicklung, wohingegen die Dienstleistungsbranche oder das Kfz-Gewerbe deutlich schlechter gestimmt sind als noch im Vorjahresquartal.
Hauptgeschäftsführer Dieter Müller von der Handwerkskammer zeigte sich erfreut über die gute Konjunktur im Kammerbezirk. "Die Drehzahl hat sich zuletzt sogar noch einmal bei stabiler Ausgangssituation erhöht", erklärte er bei der Vorlage der Zahlen. Auch die weiteren Aussichten sind zuversichtlich. "Somit dürfte 2013 erneut ein gutes Jahr für das Handwerk der Region werden", so Müller abschließend.