Alois Jöst, der die Zahlen der Öffentlichkeit vorstellte, konnte „trotz der hohen Ausgangswerte der Vormonate“ zudem von einer guten Auftragslage berichten. Fast jeder vierte Handwerker (24,0 Prozent) habe seine Aufträge noch steigern können, Rückgänge verzeichnete nur jeder neunte Betrieb (10,9 Prozent). Besonders deutlich werde das gute Ergebnis für die handwerkliche Konjunktur in der Region an den Zahlen der Betriebsauslastung. Denn drei von fünf Betrieben (58,1 Prozent) arbeiteten an der Kapazitätsgrenze, 11,6 Prozent sogar mehr als 100 Prozent. Luft hätte lediglich nur noch jeder 8. Betrieb (12,8 Prozent).
Auch die Umsatzentwicklung der Handwerksbetriebe verlief im zurückliegenden Quartal auf einem ähnlich hohen Niveau wie im Vergleichsquartal 2016. Jeder dritte Betrieb, so Jöst, verbuchte ein Umsatzplus (32,2 Prozent), Einbußen dagegen nur 13,3 Prozent.
In den letzten drei Monaten haben die Handwerksbetriebe wieder einen positiven Beschäftigungsbeitrag geleistet. Jeder zehnte Betrieb (10,7 Prozent) habe neue Arbeitsplätze geschaffen. Mehr als 83 Prozent konnten ihren Mitarbeiterstamm halten. „Das Thema Beschäftigung interessiert jeden Handwerksbetrieb. Und natürlich würden viele Betriebe Mitarbeiter einstellen, wenn es sie denn gäbe“, erläuterte Jöst die vorliegenden Zahlen.
Die gute Konjunktur, so Jöst weiter, beflügelte im zurückliegenden Quartal die Investitionsfreude des Handwerks. Drei von vier Betrieben (73,2 Prozent) haben Geld in ihr Unternehmen gesteckt, 23,3 Prozent davon sogar die Summe erhöht. Und auch in der Zukunft wollen drei von fünf Betrieben (58,2 Prozent) für Investitionen Geld in die Hand nehmen, 12 Prozent davon sogar einen höheren Betrag als 2017.
„Auch die Geschäftslage der einzelnen Handwerke haben sich positiv entwickelt“, so Jöst. Wörtlich: „Die beste Stimmung herrschte zuletzt in der Bauwirtschaft, denn das Bauhauptgewerbe legte noch einmal zu und erzielte mit plus 87,5 Punkten den Spitzenwert im Branchenvergleich.“ Den zweiten Platz belegte das Ausbauhandwerk mit 83,3 Punkten und den Handwerken des gewerblichen Bedarfs mit 68,8 Punkten. Danach folgten die Nahrungsmittel-Handwerke (55,6 Punkte) vor den Gesundheitshandwerken (54,5 Punkte) und den Dienstleistern im Handwerk (31,3 Punkte). Lediglich das Kfz-Gewerbe habe, so Jöst weiter, in der Stimmung etwas nachgegeben und erreichte lediglich noch 18,8 Punkte.
In der Gesamtschau konnte Jöst feststellen, „dass auch im achten Wachstumsjahr in Folge das Handwerk der Region Rhein-Neckar-Odenwald mit äußerst erfreulichen Zahlen abgeschlossen hat“. Ausschlaggebend dafür sei die anhaltend positive Entwicklung des privaten Konsums und der öffentlichen Aufträge. Jöst verwies darauf, dass der zunehmende Fachkräftemangel im Handwerk mittlerweile dazu führe, dass viele Kunden mit längeren Wartezeiten zu rechnen haben. Trotzdem rechne er mit einem leichten Umsatzplus, denn die Betriebe seien gut ausgelastet und die Stimmung im Handwerk der Region ist optimistisch, wie die Zahlen der Konjunkturumfrage zu Geschäftsentwicklung und Auftragslage deutlich machen.