Es müsse Schluss sein mit dem Prinzip, Beiträge und Steuern von der linken in die rechte Tasche zu verschieben, so der Gast aus Berlin. Er verwies auf die drängenden strukturellen Probleme der Steuer-, Sozial- und Bildungssysteme. Denn wo die Leistungsträger im Mittelstand übermäßig belastet würden und es ein Bildungssystem nicht mehr in der Lage sei, ausreichend qualifizierte Schulabgänger hervorzubringen, seien dringend Reformen notwendig. "So entsteht keine Leistungsmotivation und keine Leistungsgerechtigkeit", stellte Schwannecke wörtlich fest. Und präsentierte die Lösung des Handwerks: "Nachhaltigkeit muss langfristig heißen: mehr Wettbewerb, mehr Effizienz und mehr Eigenvorsorge".
Angesichts einer Staatsschuld bis 2012 von 82 Prozent des Bruttoinlandsproduktes legte er - im Vorfeld der Bundestagswahlen - der Politik seine "Nachhaltigkeitsformel" ans Herz: "Es wird nur im Haushalt verplant, was im vergangenen Jahr erwirtschaftet wurde". Und Wachstumsrenditen müssten zu gleichen Teilen zur Schuldentilgung, zur Steuerentlastung und für Zukunftsinvestitionen eingesetzt werden.
Er forderte das Handwerk der Region Rhein-Neckar-Odenwald auf, sich vorher in die Diskussionen einzumischen, um auf die Strukturdefizite hinzuweisen und Lösungen anzumahnen und mahnte zugleich eine gemeinsame Stimme des Handwerks an, um kraftvoll aufzutreten.