In ihrer Laudatio auf die Schule verwies Gabriele Ritter für die Jury auf das Leitbild der Leimbachtalschule, in der eine „Schule zum Wohlfühlen" beschrieben werde. Darin würden sieben Leitsätze formuliert, von denen die Jury einen als außerordentlich wichtig erachte: „Wir sind bereit, uns stets weiter zu entwickeln!"
Ritter verwies darauf, dass sich die Schule in Sachen Berufsorientierung bereits seit mehreren Jahren mit dem Boris- Berufswahlsiegel auszeichnen dürfe, aber aktuell aufgrund eines Wechsels der Schulart einer erneuten Überprüfung zu den Regeln einer Erstzertifizierung zu stellen hatte. Der Jury, so Ritter weiter, sei deutlich geworden, dass sich die Schule in den vergangenen Jahren nicht auf ihren Lorbeeren ausgeruht, sondern sich weiterentwickelt habe.
Im Gespräch und in der Präsentation ihrer Schule haben sie die Jury davon überzeugt, dass die Schule einen Fahrplan in der beruflichen Orientierung habe, der vielschichtig und umfangreich ist und bei dem die Schülerinnen und Schüler im Fokus stünden.
Dies zeige sich in der Begleitung und Förderung der Jugendlichen im Berufswahlprozess beginnend mit der Informationsgewinnung, Kompetenzvermittlung und vor allem in der Praxiserfahrung und der Reflexion. Ritter: „Sie nutzen hierbei sinnvoll auch Eltern und außerschulische Experten als aktive Partner in der Berufs-und Studienorientierung."
Über die nach dem Bildungsplan durchzuführenden Praktika hinaus, ermögliche die Schule ihren Schülerinnen und Schülern gewinnbringende Realbegegnungen und Praktika. Dazu zählten in Klasse 7 das Mittwochspraktikum und das Waldschullandheim, bei dem die Schülerinnen und Schüler in einem Forstbetrieb des Landes halbtägig mitarbeiten und dabei nicht nur berufliche Erfahrungen sammeln können, sondern auch an ihren Schlüsselqualifikationen arbeiten. Weitere Betriebspraktika folgten in den Klassen 8 bis 10.
Besonders gefiel der Jury, dass zu festgelegten Zeitpunkten im jeweiligen Schuljahr Präsentationen stattfinden, bei denen die Praxiserfahrungen dargestellt und gleichzeitig vertieft werden. Dass Schüler der 7. Klasse ihr Praktikum vor der Elternschaft und den Schülern der Klassen 6 vorstellen, sei besonders zu würdigen Und dass das Berichtsheft in Klasse 8 und 9 als Klassenarbeit in Deutsch zählt, unterstütze die Bedeutung der Maßnahmen sehr.
Ritter betonte in ihrer Laudatio, dass es gerade für eine Schule im ländlichen Raum darüber hinaus großer Anstrengung bedürfe, dafür zu sorgen, dass alle Schülerinnen und Schüler einen Praktikumsplatz finden und diesen auch erreichen können. Dabei werde zwar eine hohe Eigenverantwortung erwartet, die Schule bietet aber bei Bedarf individuelle Unterstützung an. Zur Steigerung der Mobilität für Praktika werde ein Shuttlebus eingesetzt, der Schule und Praktikumsbetrieb verbindet.
Die Jury betonte, insgesamt sei das schulinterne Gesamtkonzept zur Umsetzung der Berufs-und Studienorientierung durch den gelungenen Homepageauftritt sehr gut dokumentiert und dargestellt. Ein ausgebreitetes Dokumentationssystem, dessen digitales Abbild das Wiki darstellt, ermögliche jeder Lehrkraft den permanenten Zugang zu einer wachsenden internen digitalen Bibliothek, die auf dem neuesten Stand ist und alle Unterlagen zugänglich macht.
Abschließend erläuterte die Jury, dass der regelmäßige Informationsaustausch im Kollegium, die themenbezogenen Meetings und die Arbeit am Leitbild der Schule insbesondere im Hinblick auf die Umgestaltung zur Gemeinschaftsschule zu einer erweiterten Bedeutung der Berufsorientierung und deren zentralen Verankerung führten. Die Jury sah die Auszeichnung mit dem Boris-Berufswahlsiegel als erfüllt an und gratulierte herzlich.
In ganz Baden-Württemberg sind derzeit 550 Schulen berechtigt das zu tragen. Das Schild „Boris" signalisiert Schülern und Eltern: Hier wird eine vorbildliche Berufsorientierung geboten.