Vor allem im Friseur- und Lebensmittelhandwerk würden fähige Leute gesucht, so Ebker. Wörtlich: „Auch in den technischen Berufe wie Elektroniker und Metallbauer fehlt es an geeigneten Bewerben, die in der Lage sind, nicht nur handwerklich ihr Können zu beweisen, sondern auch schulisch den Anforderungen zu entsprechen.“ Insbesondere die Betriebe außerhalb der städtischen Zentren berichteten, dass in diesem Jahr die Zahl der eingegangenen Bewerbungen deutlich unter den Vorjahren liege.
Jugendliche sollten die Chance nutzen und möglichst über ein Praktikum den ersten Fuß in ein Unternehmen setzen, rät Ebker allen Kurzentschlossenen. „Wer sich gut anstellt, eine entsprechende Motivation mitbringt und ins Team passt hat auch mit einer 3 in Mathematik und Deutsch noch gute Chancen genommen zu werden“, so Sophie Ebker weiter. Ausnahmslos über alle Gewerke hinweg würden die Betriebe im Kammerbezirk potentielle Auszubildende im Rahmen eines Praktikums die Fähigkeiten und Sozialkompetenzen der jungen Leute erproben. Zwar sei diese Probephase auch immer mit Aufwand für die Unternehmen verbunden, aber, macht Ebker deutlich, „ist der oder die passende Auszubildende dabei, profitieren beiden Seiten davon.“
Dabei ist sie sich sicher: „Das Handwerk hat sich weit davon entfernt, unmodern und anspruchslos zu sein. Die Kombination aus körperlicher und geistiger Arbeit macht die Attraktivität vieler Berufe im Handwerk aus.“ Dies zeige sich in der steigenden Zahl an Bewerbungen von Abiturienten und Studienabbrechern. „Am Ende des Tages die geleistete Arbeit zu sehen und Menschen glücklich zu machen ist der tägliche Lohn“, zitiert Ebker aus Gesprächen mit Ausbildungsbotschaftern. Die guten Zukunftschancen im Handwerk seien auch immer ein Aspekt, der inzwischen eine breite Interessentengruppe ins Handwerk treibe.
Anmerkung: Eine Übersicht über die von Betrieben gemeldeten freien Ausbildungsstellen ist in der Lehrstellenbörse der Handwerkskammer unter www.hwk-mannheim.de/... oder in der kostenlosen App „Lehrstellenradar 2017“ zu finden.