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Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald B 1 1-2 68159 Mannheim, Deutschland http://www.hwk-mannheim.de
Ansprechpartner:in Herr Detlev Michalke +49 621 18002104

Jeder siebte neue Lehrling im Handwerk der Region ist Abiturient

Handwerkskammer: "Verantwortung übernehmen und Ideen umsetzen" / Forderung nach Berufsorientierung an Gymnasien erneuert

(lifePR) (Mannheim, )
Dass es Karrierewege für Abiturienten auch jenseits des Studiums gibt, dass haben sich im Jahr 2017 immer mehr junge Menschen zu Herzen genommen. Dafür sprechen die Zahlen, die die Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald jetzt für das Jahr 2017 vorgelegt hat. Lag die Quote der neuen Auszubildenden mit Abitur 2010 noch bei 6,1 Prozent und in 2012 bei 10,3 Prozent, so stieg sie 2014 auf 13,8 Prozent und erreichte 2017 mit 15,2 Prozent einen neuen Höchststand. "Konkret gefasst heißt dass, dass von 1.785 neu eingetragenen Lehrlingen 266 das Abitur besitzen", sagte Detlev Michalke, der Pressesprecher der Kammer.

Damit werde eines deutlich, so Michalke weiter: "Zum einen ist die Ausbildungsbereitschaft unserer Handwerksbetriebe sehr hoch. Denn auch die Leistungsfähigkeit der dualen Ausbildung ist weltweit anerkannt, wie vor kurzem im Berufsbildungsbericht dargelegt wurde". Zum anderen halte das Handwerk attraktive Karriereoptionen bereit, die bis zur Selbstständigkeit führen können.

"Ich freue mich, dass jeder siebte neue Lehrling in unserem Kammerbezirk ein Abitur in der Tasche hat und auf eine Karriere mit Lehre setzt", machte Michalke deutlich. "Und ich freue mich, dass das Handwerk für Abiturienten eine echte Alternative ist." Weiter: "Denn längst ist im Handwerk nicht mehr nur Anpacken gefragt. Mit der zunehmenden Komplexität vieler Ausbildungsberufe steigen die Anforderungen an künftige Lehrlinge. Handwerkliches Geschick, vielfältiges Spezialwissen und logisches Denken, Kreativität und Spaß am Umgang mit Menschen sind Dinge, die das Handwerk auch für angehende Abiturienten interessant machen", erläuterte der Pressesprecher weiter.

Viele hätten zudem erkannt, dass man von Anfang an gefordert werde, Verantwortung übernehmen und eigene Ideen umsetzen könne. "Dies sind nur einige Fähigkeiten, die Abiturienten bei einer Lehre im Handwerk voll entfalten können", so Michalke. „Nicht zuletzt die Neuerungen, die unsere Welt im Rahmen der Digitalisierung bereithalte, gehen auf das Handwerk zurück.“

Stark vertreten sind Abiturienten nach seinen Worten in den Berufen Tischler (31 Verträge), Kfz-Mechatroniker (28) und Elektroniker (23) in der Region. Natürlich bildeten Abiturienten in den Gesundheitshandwerken wie Zahntechniker (17), Augenoptiker (12) oder Orthopädietechnik-Mechaniker (11) einen weiteren Schwerpunkt. "Aber gerade in so wichtigen Berufen wie Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Feinwerkmechaniker oder auch den Bauberufen gibt es noch immer Nachhol- und vor allem Informationsbedarf.

Hier ist noch Luft nach oben", fasst er die Zahlen zusammen. Michalke wörtlich: "Ich sehe die Handwerkskammer auf einem guten Weg, auch Abiturienten für den Weg der Ausbildung im Handwerk zu gewinnen. Zumal ihnen ja auch weitere Pluspunkte winken wie eine Lehrzeitverkürzung um bis zu ein Jahr, das Absolvieren von Zusatzqualifikationen oder sogar der ausbildungsbegleitende Besuch von Teilen der Meisterprüfungsvorbereitung."

Allerdings sei auffallend, dass viele angehende Abiturienten viel zu wenig über die vielfältigen Angebote der beruflichen Aus- und Weiterbildung im Handwerk wissen, so Michalke weiter. Gerade die demografische Entwicklung und der Trend zu Akademisierung stellten insbesondere die Fachkräftesicherung im Handwerk vor wachsende Herausforderungen. Daher bekräftigte Michalke die Forderung für das Handwerk "eine möglichst flächendeckende Berufsorientierung an den Gymnasien zu etablieren, die jungen Menschen Karrierewege auch jenseits eines Studiums aufzeigt". Denn es gebe mehr als nur das Ziel „Studieren“: das Handwerk biete viele Karrierechancen, auch angesichts der Tatsache, dass viele Handwerksbetriebe in absehbarer Zeit ihren Betrieb an die nächste Generation weitergeben wollen, so Michalke abschließend.

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