Nach Schätzungen des Baden-Württembergischen Handwerkstages liegt der allergrößte Teil der geltend gemachten Handwerkerleistungen unterhalb dieser Schwelle. "Damit wäre der Handwerkerbonus als erfolgreiches Instrument zur Bekämpfung der Schwarzarbeit praktisch tot", sagte Tschischka.
Dies treffe nicht nur eine hohe Anzahl von Steuerzahlern, befürchtet der Kammerpräsident, sondern auch viele Handwerker, die mit der Steuererleichterung für ihre Angebote werben konnten. Es sei reichlich naiv zu glauben, man könne auf diese Weise Mehreinnahmen erwirtschaften: "Wenn auch nur die Hälfte dieser Aufträge künftig schwarz über die Bühne geht, dann ist damit niemandem gedient, am allerwenigsten den Kassen des Staates." Offenbar wollen die Finanzminister bereits heute über die von vier Bundesländern erarbeiteten Vorschläge beraten. Er frage sich, wozu der Bund Anfang des Jahres bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft "Ernst & Young" eine Evaluierung des Handwerkerbonus in Auftrag gegeben habe, wenn man nun deren für Juli angekündigten Ergebnisse nicht einmal abwarten wolle. Tschischka forderte Finanzminister Nils Schmid auf, sich gegen dieses Vorhaben und für das Handwerk zu positionieren.
Privathaushalte haben bisher die Möglichkeit, Arbeitskosten der handwerklichen Leistungen für Renovierung, Erhaltung und Modernisierung beim Finanzamt geltend zu machen. Es können 20 Prozent von maximal 6.000 Euro - also bis zu 1.200 Euro pro Jahr und Haushalt - von der Steuerschuld abgezogen werden.