Handwerkskammerpräsident Klaus Hofmann unterstrich in seiner Ansprache die Bedeutung der Auszeichnung. „Für den Erhalt des Berufswahlsiegels muss weit mehr getan werden als im Lehrplan steht“, erläuterte er. „Wer die Zertifizierung oder Rezertifizierung erhält, hat sich diese redlich verdient.“ So sorgen ein umfassender Kriterienkatalog und eine Jury, die genau hinschaue, die die Selbsteinschätzung der Schulen überprüfe und beim Schulrundgang vor Ort auch mal den einen oder anderen Schüler auf dem Schulhof anspreche und dessen Eindruck aufnehme, dafür, dass das BoriS-Berufswahl-Siegel einen hohen Stellenwert habe. „Die Ernsthaftigkeit in der Bewertung macht den Wert des Siegels aus“, so der Präsident der Handwerkskammer. „Es ist etwas Besonderes und soll es auch bleiben.“
Eine weitere Besonderheit in diesem Jahr zeigt sich zudem darin, dass alle sieben ausgezeichneten Schulen das Siegel zum wiederholten Mal erhalten. So wurden zwei Schulen bereits zum zweiten Mal rezertifiziert, fünf Schulen sogar zum dritten Mal. „Darin lässt sich ablesen, wie kontinuierlich diese Schulen die Berufsorientierung pflegen und über viele Jahre hinweg nicht nachgelassen haben, über die Forderungen im Lehrplan hinaus ein Angebot zu kreieren, das sich von normalen Standards deutlich abhebt“, sagte Klaus Hofmann. Andererseits zeige es aber auch, dass der Erhalt der Zertifizierung kein Selbstläufer sei. Für das aktuelle Schuljahr hatten sich 13 Schulen um das Siegel beworben. Lediglich die sieben nun ausgezeichneten erhalten es – als rezertifizierte Schulen für weitere fünf Jahre.
Ausschlaggebend für die Rezertifizierungen sind verschiedene Aspekte. Alle verbindet jedoch eines: Die Überzeugung der Jury, dass die Schulen den Bereich der Berufsorientierung nicht nur kontinuierlich weitergepflegt, sondern auch weiterentwickelt haben. So gehört die Zusammenarbeit mit Kooperationsbetrieben und externen Partnern ebenso dazu wie ein regelmäßiger Austausch, um Aktionen zu evaluieren und weitere Verbesserungen auf den Weg zu bringen. Am Beispiel der Waldschule Mannheim lässt sich ablesen, was ähnlich auch für andere gilt: „Das bereits im Jahr 2014 bescheinigte gute Niveau wurde in den letzten beiden Rezertifizierungen weiter ausgebaut, die Maßnahmen evaluiert und weiterentwickelt oder durch neue, geeignetere Maßnahmen ersetzt“, so die Wahrnehmung der Jury.
Andere Punkte, die ebenfalls auf verschiedene Siegel-Schulen zutreffen, sind das Bereitstellen von breit gefächerten Informationen, die Schülern einen Einblick in verschiedenste Berufsfelder geben, die Kombination von theoretischer Wissensvermittlung in einer positiven Lernatmosphäre und praktischen Erfahrungen oder aber das Fördern von Schülerinnen und Schülern auf der Grundlage ihrer individuellen Interessen, Fertigkeiten und Fähigkeiten. Jede der nun erneut ausgezeichneten Schulen habe so ihr eigenes Konzept entwickelt, um Berufsorientierung auf einem hohen Niveau zu etablieren und jungen Menschen Möglichkeiten an die Hand zu geben, die sie gerne, effektiv und zielführend bei der Berufswahl nutzen können. Handwerkskammerpräsident Klaus Hofmann bezeichnete die ausgezeichneten Schulen in seiner Rede deshalb als „Leuchtturmschulen“ und sagte: „Der Erhalt des BoriS-Berufswahl-Siegels ist der Beleg für eine außerordentliche Leistung, mit der Sie einen Maßstab für andere Schulen setzen und mit ihren individuellen Lösungen und Ideen Vorbild sind.“
Ansprechpartnerin für das BoriS Berufswahl-Siegel ist bei der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald die Leiterin des Geschäftsbereichs Berufsbildung, Claudia Orth, Telefon 0621 18002-130 oder E-Mail: claudia.orth@hwk-mannheim.de. Informationen auch auf www.boris-bw.de.
Die ausgezeichneten Schulen:
- Rezertifizierung:
- Marion-Dönhoff-Realschule, Brühl
- Waldschule Mannheim, Werkrealschule und Realschule
- Rezertifizierung
- IGMH Mannheim, Gesamtschule
- Schule am Kraichbach, SBBZ, Hockenheim
- Realschule Eberbach
- Friedrich-Realschule Weinheim
- Carl-Orff-Schule, SBBZ, Sinsheim
Ausgezeichnet werden mit dem BoriS-Berufswahl-Siegel Schulen, die die berufliche Orientierung in herausragender Art und Weise verankert haben und das Thema mit Herzblut angehen. Dabei wird der erfolgreiche Übergang von der Schule in den Beruf als Maßstab angesetzt. Schulen, die sich für das BoriS-Berufswahl-Siegel bewerben, werden einem gründlichen Zertifizierungsverfahren unterzogen, das strenge Qualitätskriterien ansetzt. Nur wer über die geforderten Standards in den Bildungsplänen und Verwaltungsvorschriften hinausgeht und auch nach individuellen Lösungen sucht, erhält die Auszeichnung. Bei der Erstzertifizierung hat das Siegel eine Gültigkeit von drei Jahren, die Rezertifizierung besteht für fünf Jahre. Nach Ablauf haben die Schulen die Möglichkeit, sich der Qualitätsüberprüfung im Rahmen des Zertifizierungsverfahrens erneut zu stellen.