In der von Sascha Spataru moderierten Feierstunde betonte Jöst die Wertigkeit des Meisterbriefes. Denn mit ihm würden das Rüstzeug für Selbstständigkeit und Unternehmertum ebenso vermittelt wie auch die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft gestärkt. Zudem dürfe jeder Meister auch ausbilden, um zukünftigen Generationen eine hervorragende Ausbildung zu geben.
Zudem verstehe er nicht, warum der Meisterbrief den Wettbewerb einschränke. Denn der Meisterbrief sei eine persönliche Qualifikation des Meisters, und der stehe für Verbraucherschutz, für Qualität der Leistung und eine hervorragende Berufsausbildung. Auf Nachfrage des Moderators bestätigte Jöst, dass er auch in Brüssel, zusammen mit anderen Handwerkskammern, für den Meisterbrief kämpfen werde.
Unter Hinweis auf eine Studie der Universität Göttingen sah sich Jöst von Forschern bestätigt, die die Folgen der Reform der Handwerksordnung vor 10 Jahren untersucht hatten und die darin gesetzten Erwartungen enttäuscht sahen. Die damalige Abschaffung des Meisterzwanges in vielen Berufen habe zwar die Zahl der Gründungen erhöht. Dies sei aber mit einer geringeren Qualifikation, einer fallenden Überlebensrate der Betriebe und dem Trend zur Soloselbstständigkeit erkauft worden. "Innovationseffekte sind nicht zu beobachten gewesen. Und die Ausbildungsbereitschaft dieser Betriebe hat deutlich nachgelassen", so Jöst.
Die elf besten Meisterinnen und Meister wurden von den beiden Vizepräsidenten Alois Jöst und Martin Sättele im Handwerk der Region begrüßt, bevor Bäckermeisterin Marion Wurst die Jahresbeste im Interview mit dem Moderator ihre Beweggründe für ihren Weg zur Bäckermeisterin schilderte und insbesondere die Weiterbildung zum Betriebswirt aus eigener Erfahrung schildern konnte.