Dabei aber umfasse, so Müller, die Meisterprüfungsarbeiten im Maler- und Lackierer-Handwerk mehr als nur "ein bisschen Herummalen", denn neben der gestaltenden Werkarbeit sind ein Farbentwurf ebenso Teil der Meisterprüfung wie das Abliefern einer Schriftprobe, das Erstellen einer Strukturarbeit sowie die Technik des Vergoldens, beschrieb Müller das umfängliche Arbeitsprogramm der frisch gebackenen Maler- und Lackierermeister.
Und auch für die Fahrzeuglackierung seien erhebliche Anstrengungen notwendig, um das Mindestmaß der Prüfungskommission, nämlich eine ausreichende Leistung, zu erreichen.
"Natürlich gehört auch die Fachtheorie zur Meisterprüfung", wischte Müller Einwände vom Tisch, die Meisterprüfung werde den Teilnehmern geschenkt. Eingehend werde den Prüflingen beispielsweise beim Thema "Schimmelbildung" oder auch bei der Wärmedämmung deutlich auf den Zahn gefühlt, wie ein Blick in die Unterlagen bestätige.
Das könne nur bedeuten, so Müller weiter, dass derjenige, der hier besteht, auch bereit und in der Lage sei, selbstständig einen Handwerksbetrieb zu führen.
"Das unterscheidet uns ja gerade von den vielen anderen Berufen, die nur unzureichend auf die Selbstständigkeit vorbereiten", erläuterte der Hauptgeschäftsführer. Jeder Handwerksmeister erhalte eine fundierte Ausbildung und müsse sein Wissen in einer mehrtägigen Prüfung unter Beweis stellen. Müller wörtlich: "Nur dann kann er meisterliche Fähigkeiten nachweisen, wenn er auch die betriebswirtschaftlichen Seiten seines Berufes kennt und anzuwenden weiß".
Dass die Prüfung nicht leicht war, erkennt jedermann daran, dass von den angetretenen 30 Teilnehmern zunächst einmal 11 alle 4 Teile bestanden haben. 15 Prüflinge können noch ausstehende Teile im Laufe des Jahres nachholen. Und 4 Prüflinge haben die Chance, Prüfungsteile zu wiederholen und ihr meisterliches Können unter Beweis zu stellen.
Müller dankte den Mitgliedern des Prüfungsausschusses, die wieder engagiert und mit viel Einsatz die Prüfung begleitet hätten. "Ohne ihr Wissen, ihren fachlichen und persönlichen Einsatz wäre eine Meisterprüfung nicht denkbar. Sie garantieren, dass auch morgen noch Meister in der Lage sein werden, ihren Betrieb zu führen, aber auch ihr Wissen und Können an andere weiterzugeben", lobte der Kammerhauptgeschäftsführer abschließend.
Die neuen Maler- und Lackierermeister (sortiert nach Postleitzahlen) sind:
PLZ-Raum 67:
Giovanni Cirafisi, 67246 Dirmstein
Timo Meier, 67269 Grünstadt
Claus Jörg, 67725 Börrstadt
PLZ-Raum 68:
Boris Hackl, 68169 Mannheim
Daniel Herold, 68307 Mannheim
Bernd Kaufmann, 68519 Viernheim
Torsten Winkler, 68642 Bürstadt
PLZ-Raum 74:
Alexander Schwagerus, 74081 Heilbronn
Dominik Gründlinger, 74821 Mosbach
PLZ-Raum 76:
Oskar Wolff, 76189 Karlsruhe
Sven Boy, 76863 Herxheim