„Die Handwerkskonjunktur im Kammerbezirk steht auf einem soliden Fundament“, erläutert der Pressesprecher der Kammer die vorgelegten Zahlen. Insbesondere konnten die Betriebe ihre Kapazitäten zu Jahresbeginn noch besser nutzen. Gut und sehr gut ausgelastet seien, so Michalke weiter, 50 Prozent der Betriebe gegenüber 39,2 Prozent im Vorjahresquartal. Nennenswerte Kapazitätsfreiräume hätten dagegen nur noch 22,4 Prozent der Betriebe gegenüber 31,3 Prozent in 2018. Das sei auch dem nochmaligen Anwachsen des Auftragspolsters geschuldet, das allerdings weniger gestiegen ist als noch im Vorjahresquartal. Erfreulich sei, so Michalke, dass das Handwerk wieder einen positiven Beschäftigungsbeitrag geleistet habe. Jeder achte Betrieb (12,8 Prozent) konnte seine Beschäftigtenzahl steigern, während 6,9 Prozent ihren Mitarbeiterstamm verringerten. „Das Handwerk bleibt investitionsfreudig“, so Michalke, denn zwei Drittel der Betriebe (64,5 Prozent) haben ihr Volumen beibehalten und fast jeder fünfte Betrieb (18,2 Prozent) mehr investiert.
Was die künftige Geschäftsentwicklung betrifft, sind die Betriebe – auch aufgrund des schwachen weltwirtschaftlichen Wachstums und nach unten angepasster Vorhersagen – etwas verhaltener. Dennoch rechnet etwas mehr als die Hälfte (55,1 Prozent) mit einer Verbesserung der aktuellen Geschäftslage und auch mit einer Steigerung des Umsatzaufkommens – allerdings nicht mehr so viele wie noch im Vorjahresquartal.
Getragen wird die Handwerkskonjunktur in der Region von der guten Laune in den Bau- und Ausbauhandwerken, die beide Spitzenwerte (50 Punkte bzw. 66,7 Punkte) erzielten. Überraschend gut positionierten sich die Nahrungsmittelhandwerke, die mit einem Wert von 54,5 Punkten den zweiten Platz erobern konnten. Die Gesundheitshandwerke platzierten sich im Mittelfeld, ebenfalls mit 50,0 Punkten, vor dem Kfz-Gewerbe (31,6 Punkte), den Dienstleistungshandwerken (11,8 Punkte) und den Handwerken des gewerblichen Bedarfs (8,3 Punkte).
„Trotz des Gegenwinds, der der exportorientierten Wirtschaft zunehmend von außen entgegenweht, muss mit einer klugen Wirtschaftspolitik verhindert werden, dass eine solche Entwicklung auch auf die Binnenwirtschaft durchschlägt“, fordert Michalke. Wörtlich: „Die Politik muss endlich wieder zu bewährten Tugenden zurückkehren und für wettbewerbsstärkende und wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen sorgen. Denn nur wenn die Bedingungen stimmen, können unsere Betriebe erfolgreich sein und für Arbeitsplätze und Beschäftigung sorgen“. Notwendig, so Michalke, sei, die Investitionen in eine zukunftsfähige wirtschaftliche wie öffentliche Infrastruktur zu stärken, weiter Bürokratie abzubauen und Freiräume für Innovationen sicherzustellen. „Nur aus sich selbst heraus können leistungsstarke Volkswirtschaften dauerhaft wettbewerbsfähig sein“, so Michalke abschließend.