Schon seit einigen Jahren suchte Firmenchef Mario Skoko Fachkräfte für die anspruchsvollen Aufträge im Holz- und Bautenschutz. Die komplizierten Zusammenhänge von Biologie, Chemie und Physik können nicht alleine in Firmenseminaren vermittelt werden, "nur eine solide Grundausbildung gewährleistet die geforderte Qualität der Arbeiten", so der Holz- und Bautenschutzfachmann, "denn einfach nur Materialien aufbringen, ohne zu wissen welche Wirkung diese haben, geht nicht".
Ein Hinweis des Deutschen Holz- und Bautenschutzverbandes e. V., in dem Skoko Mitglied ist, brachte ihn auf die Idee selbst auszubilden. Seit 2007 gibt es eine geregelte Ausbildung zur Fachkraft für Holz- und Bautenschutzarbeiten bzw. zum Holz- und Bautenschützer. Skoko nahm Kontakt mit der zuständigen Handwerkskammer auf und klärte dort mit den Ausbildungsberatern, welche Bedingungen für eine gute Ausbildung in seinem Betrieb erfüllt sein müssen. Er absolvierte die Fachqualifikation Ausbildung der Ausbilder und aufgrund seiner einschlägigen Berufserfahrung und seiner Weiterbildung wurde ihm von der Handwerkskammer die Ausbildungsberechtigung erteilt.
Woher nun die Bewerber für den neuen Beruf nehmen? Auf Anraten der Ausbildungsberatung schaute er sich im eigenen Betrieb um und fand nach gutem Zureden und Mut machen dann gleich zwei Mitarbeiter, die sich für die Qualifizierung in ihrem Gewerke interessierten und die Weiterbildung angehen wollten.
Aufgrund der guten Zusammenarbeit mit der Heidelberger Agentur für Arbeit wurde ihm von der Ausbildungsberatung der Kammer geraten, sich dort über das WeGebAU-Programm der Bundesagentur für Arbeit informieren zu lassen und auch gleich der erste Kontakt zu den Weiterbildungsberaterinnen im Arbeitgeber-Service hergestellt. Von diesen wurde er eingehend beraten und dabei u.a. als für die Realisierung ganz wesentliche Besonderheit des Programms herausgestellt, dass die Mitarbeiter unverändert im aktuellen Arbeitsvertrag beschäftigt bleiben und somit während der gesamten Umschulungszeit finanziell abgesichert sind. Der Betrieb erhält für die durch Qualifizierung in der Schule oder überbetriebliche Lehrgänge bedingten Ausfallzeiten des Mitarbeiters einen Arbeitsentgeltzuschuss.
Auf dieser Basis starteten die beiden Helfer im September 2011 ihre Ausbildung und nach einigen Anfangsschwierigkeiten sind sowohl die Mitarbeiter als auch der Firmeninhaber hoch zufrieden und stolz, dass die erste Stufe mit der Zwischenprüfung bereits erfolgreich absolviert wurde. "Die Qualifizierung spiegelt sich voll im Tagesgeschäft wieder", so Mario Skoko. "Wir können unsere beiden Mitarbeiter schon viel besser einsetzen". Und im Sommer 2014 wird dann die Prüfung zum Holz- und Bautenschützer folgen.
Als Ergebnis also eine Win-Win Situation wie man sie sich besser kaum vorstellen kann. Der Betrieb bildet "seine" Fachkräfte selbst aus und die ehemals ungelernten Mitarbeiter werden zu vollwertigen Fachkräften, die in ihrem Betrieb beste Aufstiegsmöglichkeiten haben.
Hinweis: Die Handwerkskammer Mannheim bietet im Rahmen des Bundesweiten IQ-Programmes ein weitreichendes Informations- und Betreuungsangebot an. Hier werden bürokratische Hindernisse genau so beseitigt wie Sprachprobleme oder Defizite im theoretischen Bereich.
Informationen zur "Betrieblichen individuellen Qualifizierung" (BiQ) erhalten Betriebe wie Interessenten an der Qualifizierung bei der Handwerkskammer Mannheim: Sandra Taubert, Tel.: 0621 18002-160.