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Vorfahrt für die E-Mobilität

Deutschlandweit rund 37.000 Hybridfahrzeuge und über 2.300 Elektrofahrzeuge zugelassen / Kein Elektroantrieb ohne das Handwerk

(lifePR) (Mannheim, )
Ein Thema wird in diesem Jahr die 64. Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt am Main beherrschen: die Elektromobilität. Egal ob als Hybrid- oder Elektroauto, die E-Mobilität ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Daran hat auch das Handwerk einen entscheidenden Anteil. Denn die Elektro- und Kfz-Gewerke sind nicht nur bei Wartungs- und Reparaturarbeiten gefragt, sondern sind insbesondere auch Impulsgeber für die Entwicklung und flächendeckende Umsetzung der Technologie.

Noch gelten sogenannte Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen als Exoten - der Trend zur E-Mobilität ist aber kaum zu stoppen. Zum Jahresbeginn 2011 waren in Deutschland rund 37.000 Hybridfahrzeuge und über 2.300 reine Elektrofahrzeuge zugelassen. Bis 2020 hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, eine Million Elektrofahrzeuge auf die Straßen zu bringen.

Dieses Ziel zu erreichen ist ohne das Handwerk undenkbar - etwa mit Blick auf die flächendeckende Bereitstellung der Ladeinfrastruktur. "Elektronische Aufladestationen und intelligente Stromnetze sind wesentliche Voraussetzungen für die Zukunft der E-Mobilität, an denen auch zahlreiche Handwerker der elektrotechnischen Gewerke beteiligt sind", erklärt Ralf Bretschneider, Dozent für E-Mobilität am Handwerksbildungszentrum Lemgo.

Darüber hinaus ist vor allem das Know-how der Kfz-Handwerke gefragt. Bereits heute stellen sie sich mit kontinuierlichen Weiterbildungsmaßnahmen auf die zukünftigen Anforderungen von Fahrzeugen mit neuen Antriebsarten ein. "In den über 500 Weiterbildungsstätten der Handwerkskammern werden Kfz-Handwerker bundesweit auch für den Umgang mit Elektrofahrzeugen geschult", so Bretschneider. Und auch Ulrich Köster; Pressesprecher beim Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) bekräftigt: "Fahrzeuge mit alternativen Antrieben sind längst Realität in den Kfz-Betrieben. Neu bei Hybrid- und Elektrofahrzeugen ist die deutlich höhere elektrische Bordspannung. Darauf stellt sich das Werkstatt-Fachpersonal mit zielgerichteter Weiterbildung ein und auch die Ausbil-dungsinhalte des Berufsbilds Kfz-Mechatroniker decken die Themen der Elektromobilität ab."

Kein Elektroantrieb ohne das Handwerk
Wichtige Voraussetzungen für die E-Mobilität schaffen auch die Handwerker von Hermann Blechtechnik - und das bereits seit 15 Jahren. Damit sind die Mechaniker und Werkzeugmacher des baden-württembergischen Betriebes regelrechte Pioniere auf diesem Gebiet. "Wir fertigen hauptsächlich Einzelteile und Prototypen, die für Motoren von Elektro- und Hybridantrieben unerlässlich sind. Dank unserer langjährigen Erfahrung arbeiten wir auch eng mit zahlreichen Automobilherstellern zusammen, die unser Expertenwissen auf diesem Gebiet schätzen", erklärt Bernd Hermann, Geschäftsführer des Handwerksbetriebes. Die Handwerker aus dem schwäbischen Betrieb produzieren unter anderem hochsensible Stromschienen, die Spannungen von bis zu 400 Ampere aushalten müssen, um die Stromzufuhr zwischen Elektromotor und Batterie zu gewährleisten. Außerdem stellen sie individuelle Batteriegehäuse her, die auf kleinstem Raum ein Höchstmaß an Sicherheit und Stabilität leisten müssen. "Die Lithium-Ionen in den Batterien der Elektroautos können bei unsachgemäßem Umgang im Extremfall regelrecht explodieren. Daher sind die technischen aber auch formalen Sicherheitsanforderungen an die Schutzgehäuse äußerst komplex", berichtet der Geschäftsführer.

E-Mobilität aus der Kfz-Werkstatt
Damit aus einzelnen Komponenten auch ein alltagstaugliches Elektrofahrzeug entstehen kann, sind unter anderem die Kfz-Mechatroniker und -Mechaniker von car systems Scheil in Leipzig gefragt. Mit dem Umbau eines konventionellen Audi A2 von Benzinbetrieb auf reinen Elektroantrieb gelang Geschäftsführer Jens Scheil und seinem Kfz-Team ein echtes Meisterstück. "Für unsere Arbeit auf dem Gebiet der E-Mobilität konnten wir dieses Jahr sogar den Innovationspreis des Freistaates Sachsen gewinnen", erzählt der Geschäftsführer und Kfz-Technik-Meister stolz. Dahinter steckt eine beachtliche Leistung. "Nach einem Jahr Entwicklungszeit konnten wir in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen L.E. mobile den ersten Prototypen fertigstellen", berichtet Jens Scheil. Das umgebaute Fahrzeug erreicht eine beeindruckende Reichweite von bis zu 120 Kilometern, ohne Stopps für Ladezeiten zu benötigen. Dabei kann das Fahrzeug eine Spitzengeschwindigkeit von 130 km/h erreichen. Trotz dieser rekordverdächtigen Werte müssen die Autofahrer keine Abstriche beim Komfort hinnehmen. "In den meisten Elektrofahrzeugen ist der Innenraum aufgrund der übergroßen Autobatterien vergleichsweise eng und klein. Unser umgebautes Auto hingegen bietet den gewohnten Komfort und kann - ganz wie der Benziner - vier Personen bequem unterbringen. Darüber hinaus ist das Auto natürlich viel umweltschonender und flüsterleise", ergänzt der Geschäftsführer.

Die E-Mobilität bestimmt schon jetzt die Diskussionen um die Zukunft des Autofahrens. Dabei garantieren Handwerker unterschiedlicher Gewerke nicht nur Sicherheit und Komfort für die Autofahrer, sondern sind gleichzeitig Innovationsmotor für die Entwicklung neuartiger Technologien der E-Mobilität.
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