In der Einzelanalyse konnte Müller bei den Betrieben der Anlage A der Handwerksordnung, die eine Meisterprüfung zwingend vorschreiben, ein Minus von einem Betrieb feststellen. Demgegenüber haben die zulassungsfreien Handwerke der Anlage B 1 mit einem Plus von 4,1 Prozent (108 Betriebe) abgeschnitten. Auch die Eintragungszahlen der handwerksähnlichen haben um 0,6 Prozent (15 Betriebe) zugenommen. "Das Handwerk in der Region hat die Krise gut überstanden und ist für die Zukunft gut aufgestellt", machte Müller angesichts der vorgelegten Zahlen deutlich.
In seiner Auswertung skizzierte Müller, dass noch immer die Betriebe der Anlage A mit 60,7 Prozent das Gros der Betriebe stelle. 20,7 Prozent seien in der Anlage B 1 der zulassungsfreien Handwerke eingeschrieben und 18,6 Prozent als handwerksähnliche Betriebe eingetragen.
Demgegenüber musste Müller ein deutliches Minus von 5,6 Prozent bei den Lehrlingszahlen vermelden. "Die demographische Entwicklung ist bereits im Handwerk angekommen", so der Hauptgeschäftsführer weiter. Denn angesichts von mehr als 200 freien Ausbildungsplätzen, die Ende 2010 aus der Lehrstellenbörse herausgenommen werden mussten, werde deutlich, dass das Handwerk große Anstrengungen unternehmen müsse, seine Fachkräfte von morgen zu finden. 5.565 junge Menschen lernen derzeit im Kammergebiet ein Handwerk, davon 1.397 junge Frauen, also 25,1 Prozent. Weiterhin ist der Kraftfahrzeugmechatroniker in der Hitliste ganz vorn: 681 junge Menschen haben diesen Beruf gewählt, gefolgt von 510 Friseuren, eine weibliche Domäne mit einem Anteil von 84,7 Prozent.
Im Hinblick auf die Zukunft des Handwerks berichtete Müller von einer stabilen Situation bei den Meisterprüfungen. Denn mit 556 erfolgreichen Meistern sei das Vorjahresniveau aus 2009 bestätigt und sogar um 29 Prüflinge übertroffen worden. Erfreulich angestiegen sei die Zahl der Weiterbildungslehrgänge, die mit 160 Kursen den Stand des Jahres 2004 erreichen. Auch die Zahl der Teilnehmer entspreche diesen Zahlen, die mit 1.504 ein Plus von 11 Prozent ausmachen.
"Das Handwerk der Region Rhein-Neckar-Odenwald befindet sich in einer stabilen Verfassung. Gerade die vorgelegten Zahlen verdeutlichen, dass das Krisenjahr 2009 in einem Jahr der Konsolidierung 2010 auslief. So ist das Handwerk gestärkt aus der Krise hervorgegangen. Insgesamt ist das Handwerk der Region gut aufgestellt und wird die Herausforderungen der Zukunft gut bewältigen", ist sich Müller abschließend sicher.