In einer Stellungnahme zum ländlichen Raum stellte die Vollversammlung klar, dass Metropolregionen und ländlicher Raum keine Gegensätze seien, sondern sich gegenseitig ergänzten. Beispiel hierfür sei der intensive Waren- und Leistungsaustausch kleiner und mittlerer Betriebe mit den Verdichtungsräumen. "Eine gezielte Entwicklung der ländlichen Räume, gerade in Niederbayern und der Oberpfalz, bringt gesamtwirtschaftlichen Mehrwert für ganz Bayern", so die Vertreter des Handwerks. Der demographische Wandel werde bei der Bevölkerungsstruktur in den Regionen zu deutlichen Veränderungen führen. Die Vollversammlung appellierte daher in ihrem Forderungskatalog an die Politik, eine wohnortnahe Versorgung und ein altersgerechtes Dienstleistungsangebot aufrechtzuerhalten. Die Leistungsfähigkeit der Betriebe und ihrer Mitarbeiter seien zu erhalten und auszubauen. Notwendig sei der Fortbestand leistungsfähiger schulischer und beruflicher Bildungseinrichtungen. Auch die Förderung und der Ausbau bei Technologietransfer sowie Forschungseinrichtungen seien unverzichtbar. Flächendeckend seien Datenautobahnen und Breitbandanschlüsse in ganz Bayern auszubauen. Ein wichtiges Instrument, um den ländlichen Raum zu stärken, sieht die Vollversammlung in einem aussagekräftigen Landesentwicklungsprogramm. Die Vertreter des ostbayerischen Handwerks forderten dazu auf, das Ziel, gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen in allen Landesteilen zu schaffen, in der Bayerischen Verfassung zu verankern. Der Verabschiedung der Stellungnahme waren Vorträge zu Fragen des ländlichen Raums vom Mitglied des Zukunftsrates, Dr.-Ing. E. h. Hans G. Huber aus Berching im Landkreis Neumarkt, sowie dem Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Toni Hinterdobler vorausgegangen. Auch Staatssekretär Markus Sackmann griff in einer Rede im Rahmen der Vollversammlung das Thema ländlicher Raum auf.
In einem Positionspapier zur Energiewende unterstrich die Handwerkskammer, dass das Handwerk in Niederbayern und der Oberpfalz bereit stehe, die Energiewende zu vollziehen. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass die Netze stabil und die Preise bezahlbar blieben.
Die Vollversammlung nahm auf ihrer Sitzung die Jahresrechnung mit Vermögensübersicht für das Jahr 2010 ab. Danach hat der Gesamthaushalt ein Volumen von rund 58 Millionen Euro. 72 Prozent aller Ausgaben verwendete die Kammer in den Bereichen Berufsbildung, Beratung und Handwerksförderung. Auf die hoheitlichen Aufgaben einschließlich des Prüfungswesens entfielen 22 Prozent und sechs Prozent auf die Interessenvertretung.