„Die Handwerksbetriebe in Westbrandenburg werden für ihre vielfältigen Aktivitäten bei der Nachwuchssuche belohnt. Natürlich hoffen wir, dass die wiederum positiven Zahlen auch ein Indiz dafür sind, dass junge Menschen selbst und ihre Familien mehr und mehr erkennen, welche Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten sich mit einer dualen Ausbildung ergeben und sich deshalb für einen der 130 Ausbildungsberufe im Handwerk entscheiden,“ freut sich der Abteilungsleiter Berufsbildung, Andreas Körner-Steffens, für das Handwerk.
Schaut man in die Landkreise und kreisfreien Städte Westbrandenburgs, haben vor allem Potsdam mit 19,7 Prozent, Potsdam-Mittelmark mit 13,7 Prozent und Oberhavel mit 10,6 Prozent mehr Lehrabschlüssen wirklichen Grund zu Optimismus. Aber auch das Prignitzer Handwerk kratzt an der Zehn-Prozent-Marke. Es hofft auf das Anhalten der guten Zahlen. Auch in der Stadt Brandenburg an der Havel freuen sich die Handwerker ebenso über ein leichtes Plus von 2,1 Prozent wie ihre Ostprignitz-Ruppiner Kollegen über das gehaltene Niveau des Vorjahres. Einzig im Landkreis Teltow-Fläming wurden elf Prozent weniger Abschlüsse gezählt.
Erfreulich auch die Zahlen bei ausländischen Auszubildenden. 77 Azubis aus dem Ausland weist die Statistik aus, 54 davon aus den anerkannten Flüchtlingsländern.
Doch bei aller Sonne, der Schatten bleibt: Rund 600 Ausbildungsplätze in 57 verschiedenen Ausbildungsberufen sind im Westbrandenburger Handwerk noch immer nicht besetzt. Die Top 3 bestimmen dabei technisch-anspruchsvolle Gewerke. Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Klima- und Heizungstechnik (SHK) (65), Kraftfahrzeugmechatroniker/in (65) und Elektroniker/in (59) machen über 30 Prozent aller Ausbildungsangebote aus. Ihnen folgen die Gewerke Friseur/in mit 37 freien Stellen und Kaufmann/-frau für Büromanagement mit 25. Im Landkreis Potsdam-Mittelmark sind 151 Ausbildungsangebote offen, Potsdam folgt mit 92, Teltow-Fläming mit 87 freien Lehrstellen. Aber auch in den anderen Regionen Westbrandenburgs gibt es reichlich Auswahl.
„Es lohnt sich definitiv für alle unversorgten jungen Männer und Frauen, auch jetzt noch auf die Suche zu gehen. Wir können mit den vielfältigen Angeboten in allen Regionen Westbrandenburgs den unterschiedlichen (Karriere-)Wünschen gerecht werden. Selbst einen Einstieg in das aktuelle Ausbildungsjahr können wir noch garantieren. Wer dabei Hilfe und Unterstützung braucht, sollte das kostenfreie Angebot der Lehrstellenberatung (jeden Dienstag im Haus des Handwerks in der Potsdamer Charlottenstraße) nutzen. Besonders angesprochen sind hier auch Abiturienten oder Studienabbrecher, bei denen es mit dem Studienplatz nicht geklappt hat“, lädt Körner-Steffens ein. In diesem Zusammenhang berichtet der Berufsbildungsexperte der Handwerkskammer Potsdam auch für den Bereich der Abiquote Erfreuliches. Haben in Westbrandenburg vor drei Jahren 14 Prozent Abiturienten eine Entscheidung für eine Ausbildung im Handwerk gefällt, waren es zu Jahresbeginn bereits 18,5 Prozent. „Der technologische und digitale Wandel im Handwerk verlangt nach klugen Köpfen und jungen Menschen, die Lust haben, diesen im Handwerk mit zu gestalten. Die Chancen, die sich ihnen hier bieten, erkennen auch die Gymnasiasten und ergreifen sie. Das macht Mut, fähige Fachkräfte auch auf diesem Weg weiter zu gewinnen, “ so Andreas Körner-Steffens.
Ausführliche Informationen erhalten Sie in der Ausbildungsbörse oder über die kostenlose App „Lehrstellenradar“ (zum kostenfreien Download) für iOS und Android.