In 14 Gewerken hat sich der geballte Führungskräftenachwuchs seinen Titel erworben. Vertreten sind Augenoptiker, Bäcker, Dachdecker, Elektrotechniker, Friseure, Installateure und Heizungsbauer, Konditoren, Kraftfahrzeugtechniker, Landmaschinenmechaniker, Maler und Lackierer, Maurer und Betonbauer, Metallbauer, Schornsteinfeger sowie Tischler. Der jüngste Meister war am Tag seiner letzten Prüfungsleistung 21 Jahre alt, der älteste 53 Jahre. Unter ihnen findet sich mit dem Kyritzer Kai Blum auch ein doppelter Meister, der jetzt neben dem Landmaschinenmechaniker-Meistertitel auch den Kraftfahrzeug-Meistertitel tragen darf.
Robert Wüst, Präsident der Handwerkskammer Potsdam, beglückwünschte die neue Führungselite des Handwerks und unterstrich die Bedeutung eines Meistertitels als Aushängeschild für Kunden, Partner oder Arbeitgeber. Er lobte das persönliche Engagement aller bei der beruflichen Qualifizierung: „Sie haben weder Kosten, Zeit noch Mühen gescheut, um sich zu qualifizieren. Das wird mit dem heutigen Tage belohnt. Sie haben damit nicht nur für Ihre persönliche Karriereleiter einen Meilenstein erreicht. Sie haben auch einen wesentlichen Beitrag für das Handwerk geleistet. Denn es braucht solche jungen hochqualifizierten Fachkräfte wie Sie, die entschlossen sind, etwas zu schaffen, die Ideen und Visionen haben. Sie stehen für die Entwicklung ihres jeweiligen Berufsstandes ein. Sie machen sich mutig selbstständig. Sie sichern Nachfolge in unseren Gewerken. Sie bilden junge Menschen aus. Sie gehören als angestellte Fachkraft in Ihren Betrieben zu den Leistungsspitzen. Sie stehen heute auch hier als personifizierte Botschafter für den Wert der dualen Ausbildung und die damit verbundenen Perspektiven.“
Brigitte Faber-Schmidt, Geschäftsführerin der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte gGmbH, betonte mit Blick auf das vergangene Kulturlandjahr Brandenburg 2016, das unter dem Motto „handwerk zwischen gestern und übermorgen“ stand in ihrer Festrede: „Wichtige Partner für das Kulturland Brandenburg 2016 waren die Handwerkskammern im Land Brandenburg, die sich sehr aufgeschlossen in das Themenjahr nicht nur ideell, sondern auch mit eigenen Projekten eingebracht haben. Gemeinsam verfolgten wir das Ziel, jungen Menschen das Handwerk nahezubringen, um Herkunft mit Zukunft zu verbinden und zu verdeutlichen, dass im Handwerk eine persönliche Berufs- und Lebensperspektive liegen kann. Diejenigen, die wir heute ehren, haben diese Lebens- und Berufsperspektive für sich entdeckt, ihre Chancen ergriffen, haben sich weiter qualifiziert und können sich heute über ihre erfolgreich absolvierte Meisterprüfung und den erreichten Abschluss als Meisterin oder Meister freuen. Ich gratuliere Ihnen ganz herzlich dazu und verbinde damit meinen Respekt vor ihrer Leistung. Sie können sehr stolz sein auf das, was sie erreicht haben!“
Der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg, Hendrik Fischer, überbrachte den rund 650 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Familien, unter ihnen die 40 weiblichen und 150 männlichen Neumeister/innen, die Glückwünsche und Anerkennung der Landesregierung: „Mit dem Meisterbrief in der Tasche können Sie der Zukunft selbstbewusst entgegen sehen – und sie selbst gestalten“, rief Wirtschaftsstaatssekretär Hendrik Fischer den Jungmeisterinnen und Jungmeistern zu. „Die Voraussetzungen für eine Existenzgründung im Handwerk sind besser denn je. Handwerker werden überall händeringend gesucht. Es lohnt sich, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und selbst auszubilden.“ Um den Handwerksnachwuchs bestmöglich zu begleiten, habe das Wirtschaftsministerium vor zwei Jahren die Meistergründungsprämie wieder eingeführt. „Mit diesem Instrument fördert das Wirtschaftsministerium Gründungen ebenso wie Unternehmensnachfolgen. Allein in Brandenburg stehen in den kommenden Jahren 6.000 Unternehmensübergaben an“, sagte Fischer.
Die meisten neuen Meister zählt in diesem Jahr mit 34 erfolgreichen Absolventen das Elektrotechniker-Handwerk, gefolgt von den Kraftfahrzeugtechnikern (23) und den Landmaschinenmechanikern (19). Die meisten weiblichen Absolventen finden sich im Friseur- (16) und Konditorenhandwerk (13).
Im Rahmen der Festveranstaltung wurden außerdem die besten Absolventinnen und Absolventen des Jahrgangs für ihre Prüfungsergebnisse mit Ehrenurkunden geehrt. Zu ihnen gehören:
Augenoptikermeisterin Janine Herold aus Berlin,
Bäckermeister Roberto Schwarz aus Gera,
Dachdeckermeister Danny Mohnke aus Rheinsberg,
Elektrotechnikermeister Sebastian Peter aus Brandenburg an der Havel,
Friseurmeisterin Ramona Rautenberg aus Nauen,
Installateur- und Heizungsbauer-Meister Frank Mercier aus Potsdam,
Konditormeisterin Sabrina Zielke aus Werder (Havel).
Kraftfahrzeugtechnikermeister Markus Behrend aus Ketzin,
Landmaschinenmechaniker- Meister Roland Klein aus Klötze,
Maler- und Lackierermeister Patrick Siepert aus Potsdam,
Maurer- und Betonbauermeister Steffen Buller aus Berlin,
Metallbauermeister Eric Schelle aus Spiegelhagen,
Schornsteinfegermeister Steffen Höchel aus Potsdam sowie
Tischlermeister Bruno Wölz aus Potsdam.
Aus den Händen von Klaus-Martin Steinmüller, Marktgebietsleiter der Berliner Volksbank, nahm Konditormeisterin Sabrina Zielke als beste Meisterin aller Gewerke den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis der Handwerkskammer Potsdam entgegen. Sie hat damit die Möglichkeit, sich zur „Geprüften Betriebswirtin nach der HWO“ weiter zu qualifizieren.
Mit dem Meisterabschluss haben auch die diesjährigen Absolventen unter anderem den Grundstein dafür gelegt, ein eigenes Unternehmen zu gründen oder eines im Rahmen der Unternehmensnachfolge übernehmen zu können. Doch auch für angestellte Handwerker bedeutet der Meisterabschluss in vielen Fällen ein Karrieresprungbrett.
104 neue Meisterinnen und Meister kommen in diesem Jahr aus dem Kammerbezirk Potsdam. Verteilt auf die Landkreise und kreisfreien Städte sieht dies wie folgt aus: Landkreis Prignitz – 3, Landkreis Ostprignitz-Ruppin – 13, Landkreis Oberhavel – 9, Landkreis Havelland – 20, Landkreis Potsdam-Mittelmark – 20, Landkreis Teltow-Fläming – 15, Stadt Brandenburg an der Havel – 7, Stadt Potsdam – 17.
Die Veranstaltung wurde unterstützt von der Berliner Volksbank, der Signal Iduna Gruppe, der Mittelbrandenburgischen Sparkasse, der Bürgschaftsbank Brandenburg, EMB Energie Mark Brandenburg, E.ON Energie Deutschland, der Investitionsbank des Landes Brandenburg, der IKK Brandenburg und Berlin, der VHV Versicherung und der INTER Versicherungsgruppe.