Die Informationstour quer durch das Handwerk ist Bestandteil der Ausbildungs- und Lehrstellenkampagne „Wir sorgen für Nachwuchs. Wir bilden aus.“, die im Oktober letzten Jahres startete. Bis zum Herbst sollen so landesweit 200 neue Lehrstellen im Handwerk geschaffen werden. „Mit solch einer positiven Resonanz haben wir nicht gerechnet“, meint Claus Munkwitz, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer.
Etwas über die Hälfte der Kontakte sei geschafft.
Größtenteils reagieren die Ansprechpartner aufgeschlossen auf Informationen durch das Betriebstourteam. Die eigens geschulten Mitarbeiterinnen zeigen im persönlichen Gespräch mit den Ausbildungsberechtigten in den Betrieben den Weg zur Ausbildung auf, versuchen Vorurteile durch Informationen abzubauen und geben Hilfestellungen, wie die Unternehmen selbst ohne großen Aufwand aktive und kontinuierliche Nachwuchssicherung betreiben können.
„Dass es sich lohnt, Mitarbeiter selbst heranzuziehen, ist vielen Betrieben schon bewusst. Qualifizierte Fachkräfte sind ja auch schwer zu finden“, erläutert Gülcan Kartin aus dem Team die Grundeinstellung der Handwerker. „Trotzdem können sich viele Betriebe nicht überwinden, einen Lehrling einzustellen. Zum einen sind die Bewerbungen nicht überzeugend, zum anderen stellt der zeitliche und finanzielle Aufwand für kleinere Betriebe eine Hürde für die Ausbildung dar. Nicht selten sind es aber die fehlenden positiven Erfahrungen, die die Betriebe davon abhalten, einen Lehrling einzustellen.“
Buch mit sieben Siegeln?
Doch auch andere Gründe sprechen dagegen, wenn es um die Entscheidung geht, einen Ausbildungsplatz zu schaffen oder nicht. „Ganz einfach: Mangelnde Informationen zum Vorgehen stehen einem Engagement oft im Weg“, wissen die Betriebstourmitarbeiterinnen der Handwerkskammer Region Stuttgart. Diesem Mangel wird durch umfassendes und gezieltes Informationsmaterial und Beratungsgespräche entgegengewirkt. Dass es dabei auch darum geht, Vorurteile abzubauen, erläutert Gülcan Kartin so: „Wer lange nach einem geeigneten Lehrling gesucht und keinen gefunden hat, ist auf Dauer nicht sehr motiviert.“
Deshalb treffe die gesamte Informationskampagne und speziell die Betriebstour genau den Bedarf der Unternehmen. Neben den Informationen für den Weg zum Ausbildungsbetrieb sind aktive Hilfestellungen für Krisensituationen gefragt. Zudem geht es häufig um die Strategien, wie sich die Unternehmen als attraktive Arbeitgeber darstellen können.
Die Ausbildungs- und Lehrstellenkampagne „Wir sorgen für Nachwuchs. Wir bilden aus.“ ist die konsequente Weiterführung der Informations- und Imagekampagne www.handwerks-power.de zur Nachwuchssicherung. Sie zeigt Schülern, Eltern und Lehrern die Chancenvielfalt im Handwerk auf. Zentrale Plattform der Informations- und Imagekampagne bleibt die Website www.handwerks-power.de.