Wie viele junge Menschen hatte auch Adrian von Kindheit an Interesse an Autos und Technik. Das Schrauben am eigenen Mofa nach der Schule gehörte eben dazu. Und so war es für ihn klar, dass er lieber ins Handwerk als an die Uni gehen möchte. Nach der Mittleren Reife absolvierte er zunächst verschiedene Praktika, beispielsweise in einem Industrieunternehmen oder auf einer Sozialstation, aber auch in einem Architekturbüro. „Für mich stand relativ schnell fest, dass ich ins Handwerk, ins Kfz-Handwerk möchte. Ich bin geschickt im Umgang mit Maschinen und Werkzeugen und mir gefällt die Arbeit in der Werkstatt“, erklärt der Auszubildende, dessen Aufgaben bereits jetzt sehr umfangreich sind. „Ich sehe jeden Tag, was ich mache und wieder zum Laufen gebracht habe. Der Einblick in die verschiedenen Antriebe und Modelle erweitern mein Wissen. Wir sind eine Werkstatt, die sich hauptsächlich auf die Marke Ford konzentriert, aber auch andere Marken sind vertreten.“
„Er kann bereits viele Bestandteile am Fahrzeug selbst ersetzen, somit viele Reparaturen und Services erledigen“, beschreibt Evi Brenner, neben ihrem Bruder Kai Bauer, Geschäftsführerin im Autohaus, ihren Auszubildenden. Adrian Hauser blühe förmlich auf, wenn es um die Arbeit an den Fahrzeugen gehe. Sein Enthusiasmus stecke auch das Team an, so Brenner weiter. Er sei von Anfang der Ausbildung an mit außerordentlichem Engagement, großem Interesse, einer sehr hohen Lernbereitschaft und hohem Pflichtbewusstsein dabei.
Zurzeit ist noch die Räderwechselsaison im vollen Gange. „Das sind harte Monate für das ganze Team. Viel Arbeit und viel Zeitdruck begleiten den Tag. Aber ohne Räder wird es schwierig mit dem Autofahren“, schmunzelt der 20-Jährige. „Wir sind hier ein junges und jung gebliebenes Team und unterstützen uns gegenseitig.“ Er liebe seine Arbeit und den familiären Kontakt. Der Gang in die Arbeit sei für ihn keine Belastung, sondern pure Freude und häufig müsse ihn sein Ausbilder daran erinnern, dass nun Feierabend sei. „Bei unserem Kundenstamm ist Adrian sehr beliebt. Durch seine Hilfsbereitschaft und seinen respektvollen Umgang mit den Menschen hat er einen guten Zugang zu allen Charakteren“, ist Evi Brenner voll des Lobes über ihren Auszubildenden, der auch in der Berufsschule und der Zwischenprüfung hervorragende Noten einheimste.
In seiner Freizeit besucht Adrian Hauser gerne Musik-Festivals, fährt Ski und Motorrad und, – wie sollte es anders sein – repariert die Familienautos. Nach seiner Ausbildung möchte er gerne als Geselle im Betrieb weiterbeschäftigt werden. Ob er seinen Meister mache, überlege er noch. „Der Beruf des Kfz-Mechatronikers bietet mir sehr gute Karrierechancen. Es gibt immer eine hohe Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften in der Automobilbranche. Mit entsprechender Weiterbildung und Erfahrung können Kfz-Mechatroniker sich in ihrem Beruf weiterentwickeln und beispielsweise Spezialisten für bestimmte Fahrzeugtypen oder -systeme werden.“
Die Autohaus Bauer GmbH hat ihren Sitz seit 37 Jahren am Standort in Binsdorf bei Balingen. Einst als kleine Garagenwerkstatt gestartet, ist das Autohaus heute ein stabiler Handwerksbetrieb, der alle Marken betreut. Dabei wird auf traditionelles Handwerk und hohe Qualitätsstandards besonderen Wert gelegt. Seit der Gründung des Unternehmens durch Seniorchef Karlheinz Bauer besteht die Vertragswerkstatt mit der Marke Ford. Seit 1991 werden erfolgreich junge Menschen ausgebildet. Mit Kai Bauer ist seit 2016 die zweite Generation am Start, seit 2020 gehört auch seine Schwester Evi Brenner zur Geschäftsleitung. Kai Bauer verfügt zudem über ein umfangreiches Wissen in den Bereichen Autotuning, Programmierung und Codierung. Diese Expertise qualifizierte das Autohaus zum „ConversMod-Standort“, wodurch Kundschaft aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz in Binsdorf willkommen ist. Auch bei Unfallschadensabwicklung steht die Autohaus Bauer GmbH ihren Kunden kompetent zur Seite. Darüber hinaus umfasst der Service auch Fahrzeugbewertungen, Fahrzeugreinigungen, einen Hol- und Bringservice, den An- und Verkauf von Fahrzeugen sowie Finanzierungs- und Leasingmöglichkeiten. Auch Hochzeitspaare werden in Binsdorf fündig – diese können sich ihr passendes Hochzeitsauto aussuchen – auf Wunsch mit Chauffeur.
Zur Auszeichnung „Lehrling des Monats“
Die Auszeichnung wird seit Dezember 2014 vergeben. Vorgeschlagen werden können solche Auszubildende, die sich durch besonders gute Leistungen im Betrieb, in der Berufsschule und auch in der überbetrieblichen Ausbildung sowie ganz allgemein durch Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, Kundenorientierung, Teamfähigkeit und Belastbarkeit auszeichnen. Mit der Auszeichnung zum „Lehrling des Monats“ soll der Vorbildcharakter von jungen Erwachsenen hervorgehoben werden. Sie dient als Ansporn für andere, eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen. Besonders gewürdigt werden kann darüber hinaus beispielsweise auch ein über die Ausbildung hinausgehendes ehrenamtliches Engagement. Kurzum: Gesucht werden junge Persönlichkeiten, die in besonderer Weise geeignet sind, Vorbild für andere Lehrlinge und „Werbeträger“ für eine handwerkliche Ausbildung zu sein. Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen werden von den 13.800 Handwerksbetrieben zurzeit über 4.300 Lehrlinge ausgebildet.