Fünfzehn lange Monate drückten die angehenden Meister die Schulbank in Tübingen, arbeiteten sich durch die Themenbereiche Fertigungs-, Montage- und Instandhaltungstechnik, Auftragsabwicklung und Betriebsführung und entwickelten während dieser Zeit ein eigenes Meisterprojekt.
Hier konnten sie ihre Handlungskompetenz in einer praktischen und einer schriftlichen Prüfung nachweisen. Drei Tage lang klopften, schnitten, falzten und fügten die Teilnehmer Stück um Stück zusammen, um dem Meisterstück seine endgültige Form zu geben. Manch einer kam ins Schwitzen, aber alle wurden rechtzeitig fertig. Finanziell unterstützt wurden die Teilnehmer im Übrigen von den Firmen Rheinzink und KME, die Material kostenlos zur Verfügung stellten.
Um den begehrten Meistertitel zu erhalten, müssen vier Teilprüfungen bestanden werden. Drei der zehn Teilnehmer haben bereits Teil III in Betriebswirtschaft und Recht sowie den Teil IV, in dem die berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse nachgewiesen werden, abgelegt. Bestehen sie am Freitag auch beim Fachgespräch, so haben sie ihre Meisterprüfung abgeschlossen; die anderen Sieben müssen sich noch ein weiteres Mal ins Zeug legen.
Nach der neuen Meisterprüfungsordnung muss das praktische Projekt wie ein Kundenauftrag ausgeführt werden. Von der Planung über die Durchführung bis hin zur Dokumentation hat der Prüfling alles lückenlos auszuführen und vorzulegen. Ausgewählt werden kann zwischen einer Bauwerksfläche mit Dachentwässerung oder einer kreativen Metallarbeit. Alle Teilnehmer hatten sich für eine Bauwerksfläche entschieden. Ein zweiter Teilbereich der praktischen Prüfung ist die Situationsaufgabe. Hier wurde innerhalb von acht Stunden ein Ablaufrohr mit Gesimsumfahrung gefertigt.
Die Handlungskompetenz im Beruf weisen die Prüflinge durch eine schriftliche Prüfung nach, die den zuvor genannten Handlungsfeldern entspricht. Sind alle vier Prüfungsteile abgelegt, ist der Meister berechtigt, einen Betrieb im Klempner-Handwerk selbständig zu führen und auszubilden.