Der seit langem geplante Neubau des Internats sowie die Modernisierung und Umstrukturierung der Bildungsakademie Tübingen mit einem Investitionsvolumen von ca. 13, 7 Mio. Euro samt Ausstattung soll – nach den Vorgaben der Fördergeber in Bund und Land – in einem gemeinsamen Projekt umgesetzt werden.
Beide Maßnahmen seien aus seiner Sicht ein wichtiger Beitrag in der praktischen Umsetzung eines modernen Handwerksimages, so Herrmann weiter. Ende des Jahres, spätestens Anfang 2017, wolle die Handwerkskammer nun die Anträge auf Förderung stellen, die voraussichtlich 70 bis 75 Prozent der förderfähigen Kosten betragen werde.
Nachdem zunächst eine Grobschätzung der Kosten gemacht worden sei, liege nun also eine konkrete Planung vor, um die Arbeiten anzugehen. Die ursprüngliche Planung der brandschutzrechtlichen Sanierung der Bildungsakademie aus dem Jahre 2012 umfasste lediglich die unumgänglich notwendigen Sanierungen.
Inzwischen stünden auch die Kosten für die Ausstattung des Internats und der Werkstätten sowie spezielle Auflagen der Feuerwehr und der Polizei (Amok-Alarmanlage) fest: Zu den Baukosten in Höhe von 12,2 Mio. Euro kämen also die Kosten für das Mobiliar des Internats, der Weiterbildungsseminarräume und der technischen Werkstätten (darunter drei hochmoderne Lackierkabinen für 600.000 Euro).
Herrmann: „Die gezielt sparsame Wirtschaftsführung der vergangenen Jahre und die daraus resultierend robuste finanzielle Ausstattung der Handwerkskammer sowie die hierzu in Aussicht gestellte Förderung machen es somit möglich, dass die Vollversammlung bei ihrer Sitzung den ermittelten Gesamtkosten ohne Aufnahme von Krediten zustimmen kann.“
Deshalb sei es – im Übrigen zum fünften Mal in Folge – nicht nötig, den Beitrag zu erhöhen. Die Handwerkskammer sehe sich außerdem in der Pflicht, ihren Handwerksbetrieben eine ständig optimierte Einrichtung für die Überbetriebliche Ausbildung ihrer Lehrlinge anzubieten.“
Die Baumaßnahme passe auch gut in das „Strategieprojekt Dialog und Perspektive Handwerk 2025“. Das Projekt wurde bereits unter der vorherigen Grün-Roten Landesregierung ins Leben gerufen und jetzt von der neuen Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut übernommen.
Das dialogische Projekt soll Herausforderungen, Chancen und Potenziale für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung des baden-württembergischen Handwerks für die nächsten zehn Jahre beleuchten; also zum Beispiel die wachsenden Ansprüche der Kunden, neue Wettbewerber, Facharbeitermangel, die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft und nicht zuletzt die europäische Integration und die Globalisierung. Im Anschluss an das Projekt sollen konkrete Handlungsempfehlungen für die Betriebe aber auch für die Handwerks- und Mittelstandspolitik erarbeitet werden.