Was ihm an der Ausbildung gefällt, bringt Hamza Djekic auf eine einfache Formel. Zum einen sei es die Abwechslung. Es seien schließlich viele kleine Arbeitsschritte erforderlich, um ein kleinen Kratzer oder einen großen Schaden am Fahrzeug fachgerecht zu beheben. Was am Ende herauskommt, begeistert den jungen Mann jedes Mal aufs Neue. „Das Ergebnis nach getaner Arbeit ist verblüffend. Aus Alt und Kaputt ist wieder etwas Neues entstanden.“
Mit der Berufswahl hat sich Hamza nicht allzu lange beschäftigen müssen. Zwar jobbte er als Schüler bei einem Kosmetikhersteller und auf dem Bau, seine wahre Leidenschaft galt aber schon immer dem Auto. Mit Lackierarbeiten war er schon früh in Berührung gekommen, als er regelmäßig seinen Vater über die Schulter schaute, wenn der Felgen ausbesserte und optisch aufbereitete, und kam auf den Geschmack. „Ich dachte mir, dass Autolackierer am besten zu mir passt“, sagt Djekic, der das Gymnasium nach der zehnten Klasse verlassen und lieber etwas Praktisches lernen wollte. Einzige Bedingung der Eltern war, sich selbständig um einen Ausbildungsplatz zu kümmern.
Diese Aufgabe hat er schließlich mit Bravour gemeistert. „Sein Interesse für den Beruf und sein Auftreten beim Vorstellungsgespräch haben das gesamte Team überzeugt“, sagt Geschäftsführerin Nicole Kramer, im Familienbetrieb für die Verwaltung zuständig. Nach einem einwöchigen Praktikum sei alles in trockenen Tüchern gewesen.
„Hamza ist sehr zuverlässig, arbeitet zielorientiert und selbständig. Er erledigt seine Arbeiten zügig und genau und verfügt über die notwendige Umsicht, Aufgaben mal zu hinterfragen und nach einer besseren Lösung zu suchen“, bestätigt Alexander Kramer. Voll des Lobes ist der Maler- und Lackierermeister für die Motivation seines Auszubildenden. Als Hamza Djekic für mehrere Wochen wegen eines gebrochenen Handgelenks ausfiel, sei er im Kontakt zum Betrieb geblieben und habe trotz Krankschreibung die Berufsschule besucht, so Kramer.
Djekic ist mit Begeisterung dabei und freut sich darüber, dass es im Betrieb so vielseitig zugeht. Schleifen, spachteln, füllern, Farben exakt messen und mischen, er mache alle Arbeiten gerne. „Es gibt nichts, worum ich einen Bogen machen wollte“, betont Djekic, der sich als leidenschaftlicher Autofan bezeichnet. Und diese Leidenschaft geht so weit, dass er in seiner Freizeit gerne die Fahrzeuge der Familie putzt und auf Hochglanz bringt. Über seine berufliche Zukunft hat der Hobbyfußballer und Motorradfahrer klare Vorstellungen: „Ich möchte die Ausbildung mit einem guten Notendurchschnitt abschließen und anschließend den Meister machen.“
Die Autolackiererei Alexander Kramer hat sich als gute Adresse für hochwertige Lackierarbeiten etabliert. Zu den Kunden zählen neben privaten Auftraggebern auch alle großen Autohäuser in der Region. Ob Reparatur kleiner und großer Schäden, individuelle Gestaltung von Fahrzeugen oder originalgetreue Restaurierung von Oldtimern, der im Jahr 2006 bezogene Neubau im Industriegebiet Heiligenfeld befindet sich auf dem neuesten Stand der Lackiertechnik. Lacke werden computergesteuert exakt gemischt und in Reinräumen, die über moderne Filteranlagen verfügen, verarbeitet. Mit der Verwendung von Verbundwerkstoffen und Mehrfachkomponenten im Automobilbau sind die Anforderungen an Lackierarbeiten in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Im Juli 2019 konnten Inhaber Alexander Kramer und sein fünfköpfiges Team das 50-jährige Bestehen feiern und Firmengründer Alwin Kramer seinen Goldenen Meisterbrief in Empfang nehmen. Mit Tom Kramer, ebenfalls Meister im Maler- und Lackiererhandwerk, arbeitet mittlerweile die dritte Generation im Familienbetrieb.
Autolackiererei Alexander Kramer
Industriestraße 59
72160 Horb - Industriegebiet Heiligenfeld
www.lackiererei-kramer.de
Zur Auszeichnung „Lehrling des Monats“
Die Auszeichnung wird seit Dezember 2014 vergeben. Vorgeschlagen werden können solche Auszubildende, die sich durch besonders gute Leistungen im Betrieb, in der Berufsschule und auch in der überbetrieblichen Ausbildung sowie ganz allgemein durch Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, Kundenorientierung, Teamfähigkeit und Belastbarkeit auszeichnen. Mit der Auszeichnung zum „Lehrling des Monats“ soll der Vorbildcharakter von jungen Erwachsenen hervorgehoben werden. Sie dient als Ansporn für andere, eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen. Besonders gewürdigt werden kann darüber hinaus beispielsweise auch ein über die Ausbildung hinausgehendes ehrenamtliches Engagement. Kurzum: Gesucht werden junge Persönlichkeiten, die in besonderer Weise geeignet sind, Vorbild für andere Lehrlinge und „Werbeträger“ für eine handwerkliche Ausbildung zu sein. Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen werden von den 13.700 Handwerksbetrieben zurzeit über 4.300 Lehrlinge ausgebildet.