Nach einer repräsentativen Umfrage in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Tübingen, Sigmaringen und Zollernalb bewertet die Hälfte aller Unternehmen die aktuelle Geschäftslage mit der Note "gut". Die Erwartungen fallen sogar noch etwas besser aus: 55,6 Prozent der Handwerker rechnen mit einem erfolgreichen Herbst. Gleichzeitig ist der Anteil der Skeptiker in den vergangenen zwölf Monaten deutlich zurückgegangen: 5,9 Prozent der befragten Handwerker erwarten für das vierte Quartal eine schlechtere Geschäftslage. Im Vorjahresquartal teilte noch jeder fünfte Betrieb (19,3 Prozent) diese Einschätzung. Der Konjunkturindikator der Handwerkskammer erreicht mit 46,1 Punkten den höchsten Stand seit Anfang 2008.
Betriebe stellen ein
Gleiches gilt für die Auftragserwartungen. Acht von zehn Betrieben gehen von einer stabilen oder steigenden Nachfrage aus. Zwar ist die Zahl derer, die mit einem Auftragsplus rechnen, nur leicht gestiegen, von 25,8 Prozent im Vorjahresquartal auf heute 28,7 Prozent. Doch nur noch jeder fünfte Betrieb (20,5 Prozent) befürchtet weniger Bestellungen. Dies entspricht einer deutlichen Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, als noch mehr als jeder vierte Betrieb (27,2 Prozent) mit Einbußen rechnete. Die gute Geschäftslage blieb nicht ohne Auswirkungen auf den regionalen Arbeitsmarkt: 12,4 Prozent der befragten Betriebe stellten in den vergangenen drei Monaten neue Mitarbeiter ein, während der Anteil derer, die Personal abbauen mussten, nochmals auf aktuell 6,9 Prozent sank. Mit beiden Kennziffern liegen die Betriebe im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen besser als der Landesdurchschnitt.
"Die gute Nachricht lautet: die konjunkturelle Erholung hat sämtliche Handwerksgruppen erreicht", fasst Kammerchef Eisert die jüngste Umfrage zusammen. Alle Gewerke lägen sowohl mit ihren Lagebeurteilungen, als auch mit ihren Erwartungen im positiven Bereich, so Eisert. Vor allem die handwerklichen Zulieferer der Industrie, das Kfz-Gewerbe und die Nahrungsmittelhandwerke konnten in den vergangenen Monaten deutlich aufholen. Mit etwas Abstand, aber ebenfalls im positiven Bereich liegend, folgen die Dienstleistungs- und die Gesundheitshandwerker. Die beiden Spitzenplätze nehmen wie bereits in den Vorquartalen das Bau- und das Ausbauhandwerk ein.
Auf Bauunternehmen sieht Eisert jedoch schwierigere Zeiten zukommen, denn die Konjunkturprogramme von Bund und Land laufen aus. "Die öffentlichen Bauinvestitionen werden sicherlich zurückgehen", so Eisert. Umso wichtiger sei die Entscheidung der Bundesregierung, an der Förderung der energetischen Gebäudesanierung festzuhalten. Vor allem für das Privatkundengeschäft seien finanzielle Anreize, wie beispielsweise Zuschüsse und zinsverbilligte Darlehen, auf lange Sicht unverzichtbar, erwartet Eisert.
Den Konjunkturbericht 03/2010 der Handwerkskammer Reutlingen können Sie herunterladen unter http://www.hwk-reutlingen.de/....