Böse Zungen behaupteten, so Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, dass Karl Wagner bei den Handwerksbetrieben in der Region sogar besser bekannt sei als jeder Präsident der vergangenen Jahrzehnte. Das könne nicht zuletzt daran liegen, dass Wagners Dienstzeit bei der Handwerkskammer insgesamt drei Präsidentschaften umfasse.
Wagner hatte im Jahr 1977 die Leitung der Handwerksrolle der Handwerkskammer übernommen. Bis zu seiner Pensionierung vor wenigen Wochen sei er also insgesamt 37 Jahre lang der erste Ansprechpartner für jeden Betrieb gewesen, wenn es um die Neueintragung oder um eine Änderung seiner Daten in der Handwerksrolle gegangen sei.
Das Führen der Handwerksrolle - also des Verzeichnisses der im Kammerbezirk eingetragenen selbstständigen Handwerker - gehöre zu den hoheitlichen Aufgaben der Kammer. Es handele sich dabei, so Eisert, um ein außerordentlich umfassendes Arbeitsgebiet, das mitunter auch genügend Stoff für Konflikte beinhalten könne.
Im Jahr 1990 wurde Karl Wagner darüber hinaus die Leitung der Meisterprüfungsabteilung übertragen. In den 24 Jahren seiner Amtszeit legten - das ergab eine Datenbankabfrage - insgesamt 11.343 Handwerkerinnen und Handwerker ihre Meisterprüfung vor der Handwerkskammer Reutlingen ab.
Eisert: "Karl Wagner hat sich in seiner Dienstzeit den Ruf eines ausgewiesenen Experten erarbeitet, dessen Erfahrung und Rat weit über die Grenzen des Bezirks der Handwerkskammer Reutlingen geschätzt wurde. Mit seiner fachlichen Kompetenz und dem nötigen Augenmaß bei schwierigen Entscheidungen hat er viel zum positiven Erscheinungsbild der Handwerkskammer beigetragen und sich um das Handwerk in der Region verdient gemacht."
Aus all diesen Gründen, so Eisert weiter, habe der Vorstand der Handwerkskammer Reutlingen beschlossen, Karl Wagner mit der Alfred-Geisel-Medaille auszuzeichnen. Bei der Personalversammlung der Handwerkskammer wurde Wagner kürzlich außerdem noch einmal im Kollegenkreis verabschiedet.
Siegfried Forner
Ebenfalls bei der Personalversammlung verabschiedet wurde Siegfried Forner (Eningen u. A.). Der gelernte Maschinenschlosser - der bei der Firma Maschinenfabrik Arbach G. Grözinger in Reutlingen-Süd gelernt hatte - war seit dem Jahr 1984 als Hausmeister für die Handwerkskammer tätig.
Er war für die Bedienung aller technischen Geräte in der Haustechnik zuständig und kümmerte sich um Drucksachen und die Postabwicklung. Er war im Haus dafür bekannt, dass er gerne tüftelt und repariert.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit war er über ein Jahrzehnt ehrenamtlich als Sanitäter im Unfallrettungsdienst tätig. Er erwarb in dieser Zeit auch den Zusatzführerschein für Krankentransportfahrzeuge.
Petra Zweigle
Petra Zweigle schließlich wurde bei der Personalversammlung für "25 Jahre Öffentlicher Dienst" geehrt. Nach Ihrer Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten war Zweigle von 1988 bis 2000 beim Staatlichen Forstamt Heilbronn beschäftigt. Im Oktober 2000 wurde sie dann bei der Handwerkskammer Reutlingen als Sachbearbeiterin für die Finanzbuchhaltung eingestellt.
Zunächst arbeitete sie als Vertretung für eine Kollegin in Elternzeit und wechselte dann im September 2001 in das Vorzimmer des stellvertretenden Hauptgeschäftsführers Rainer Neth. Neben allgemeinen Sekretariatsaufgaben gehörten unter anderem zu Ihren Tätigkeiten die Begabtenförderung nach dem Berufsbildungsgesetz, das Erteilen von Auskünften zum Sachverständigenwesen und die Anerkennung ausländischer Meisterbriefe.
Nach ihrer eigenen Elternzeit arbeitete Zweigle dann ab Oktober 2009 in der Ausbildungsabteilung als Sachbearbeiterin. Seit April 2012 arbeitet sie im Bereich der "Anerkennungsverfahren von ausländischen Bildungsabschlüssen".