„Nach zwei Jahren, in denen vor allem die Corona-Pandemie für einen starken Rückgang sorgte, ist das eine ermutigende Zwischenbilanz. Die Betriebe haben ihr Angebot in dieser schwierigen Zeit nicht etwa zurückgefahren, sondern beibehalten“, sagt Karl-Heinz Goller, Leiter der Ausbildungsabteilung der Handwerkskammer Reutlingen. „Die Ausbildungsbereitschaft ist unverändert hoch. Die Betriebe suchen händeringend nach Nachwuchs.“
Nahezu unverändert ist die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage. Die Gründe seien vielfältig, so Goller. „Wir verzeichnen weniger Schulabgänger und immer mehr junge Menschen, die sich für ein Studium entscheiden. Beide Trends betreffen die duale Ausbildung im Allgemeinen. Es fehlt grundsätzlich an der gesellschaftlichen Wertschätzung beruflicher Qualifikationen.“
Das Handwerk mit seinen 130 Ausbildungsberufen biete spannende Jobs, sichere Arbeitsplätze und gute Karrierechancen, betont Goller, das sei gerade in den vergangenen beiden Jahren deutlich geworden. „CO2-Emissionen verringern, Energieeffizienz verbessern, Erneuerbare Energien nutzbar machen und die E-Mobilität – wir brauchen Fachkräfte, die solche Anlagen planen, installieren und warten können, und das sind Handwerkerinnen und Handwerker.“
Wer noch in diesem Jahr eine Ausbildung beginnen möchte, hat gute Aussichten. In der Internet-Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Reutlingen verzeichnet noch 796 freie Ausbildungsplätze in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb zu finden. Das Angebot geht quer durch alle Branchen, vom Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik über Kraftfahrzeugmechatroniker und Elektroniker bis hin zu Bauberufen, wie etwa Maurer und Zimmerer.
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