"Das ist ein toller Erfolg", gratulierte Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen, "und ein Beispiel dafür, zu welchen Spitzenleistungen unsere betrieblich qualifizierten Fachkräfte im Handwerk in der Lage sind." Seine Glückwünsche gingen auch an den Ausbildungsbetrieb, die Kälte Stiel GmbH in Tübingen: "Das herausragende Abschneiden bei einem solchen Leistungsvergleich ist immer auch ein Verdienst der Ausbilder, die den Nachwuchs betreuen."
"Es war eine knappe Entscheidung", sagte Walz nach seiner Rückkehr. Sein Vorsprung habe gerade mal einen Punkt betragen. Die Teilnahme an der diesjährigen Europameisterschaft der Berufe sei eigentlich nicht geplant gewesen. Walz, Bundessieger des Jahres 2012, sprang kurzfristig für seinen Nachfolger ein, der aus persönlichen Gründen passen musste.
Sechs Tage lang hatte sich der Mechatroniker für Kältetechnik im Informationszentrum für Kälte-, Klima- und Energietechnik in Duisburg auf den Wettbewerb vorbereitet. Auch daheim in Tübingen nutzte er manche Stunde zum Üben, um auf den Punkt fit zu sein. Wettbewerbsaufgabe in Lille war eine prozessoptimierte Kälteanlage, bei der das Vereisen und Abtauen jeweils eine Minute dauern durfte.
Im Teamwettbewerb musste eine bauteilübergreifende Arbeit ausgeführt werden. Die Zusammenarbeit mit Dominik Engel aus Neustadt/Saale, der sich im Bundesleistungszentrum Schweinfurt vorbereitet hatte, habe bestens funktioniert, so Walz. "Wir haben es gemeinsam gemeistert."
Das nächste Ziel hat Walz schon fest im Blick. Walz besucht zurzeit die Meisterschule in Leonberg und bereitet sich berufsbegleitend auf die fachpraktischen Prüfungen vor. Der Abschluss ist für den Sommer 2015 geplant.
An den EuroSkills 2014 nahmen 420 Fachkräfte im Alter bis 25 Jahre aus 25 Ländern teil. Das Team von WorldSkills Germany und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks war mit 21 jungen Talenten in 15 Einzel- und Teamwettbewerben an den Start gegangen. Die Bilanz des deutschen Teams: 18 Teilnehmer erhielten Edelmetall oder eine Auszeichnung.