Mit dieser Masche geht aktuell ein einschlägig bekannter Verlag mit Sitz in Ingolstadt auf Kundenfang. Im Visier stehen vor allem kleine und mittlere Unternehmen sowie Freiberufler. Sie werden aufgefordert, einen bereits bestehenden kostenlosen Eintrag im Verzeichnis regionales-branchenbuch.de zu prüfen und erforderliche Korrekturen mitzuteilen. Dass es sich tatsächlich um ein Angebot über einen kostenpflichtigen Premiumeintrag handelt, lässt sich nur bei genauer Lektüre des Kleingedruckten ermitteln. Für die nicht näher beschriebene Leistung werden 1178 Euro pro Jahr fällig. Wer das Formblatt unterschrieben zurücksendet, bindet sich für zwei Jahre.
Schweizer kennt zahlreiche solcher Beispiele. "Die Abzocker suchen bewusst die Ähnlichkeit zu den "Gelben Seiten" der Telefonbuchverlage und bauen darauf, dass eine sorgfältige Prüfung im hektischen Büroalltag unterbleibt."
Der Jurist empfiehlt, sich in jedem Fall Zeit für die Durchsicht des Angebots und der beworbenen Verzeichnisse zu nehmen. "In vielen Fällen genügt bereits ein Blick ins Internet, um die Qualität des Angebots richtig einordnen zu können", sagt Schweizer. So lässt das Verzeichnis regionales-branchenbuch.de überhaupt keine zeitgemäße Suche nach Unternehmen zu. Stattdessen müssen sich die Nutzer durch endlose Begriffslisten mühen - nicht die besten Voraussetzungen für Inserenten, tatsächlich gefunden zu werden.
Weitere Informationen und Tipps für Unternehmen gibt es auf den Internetseiten der Handwerkskammer unter www.hwk-reutlingen.de/branchenbuch-abzocke.html.