Auf Suche nach einem Ausbildungsplatz hat Paul Christian mehrere Berufe genauer angeschaut. Drei Praktika absolvierte er, darunter bei einem Landschaftsbauer, in einem Metallbetrieb und eben bei Gabriel Greiner. Ein Freund hatte ihn auf die Idee gebracht. Was den Ausschlag gegeben hat? „Mir hat das Praktikum viel Spaß gemacht. Die Anforderungen sind vielseitig, und man ist viel draußen“, fasst Christian seine Beweggründe zusammen.
Draußen sein, das heißt beim Schornsteinfeger, auch bei Wind und Wetter oben auf dem Dach zu arbeiten. Höhenangst plage ihn nicht, versichert Christian. Die Prüfung und Reinigung von Kaminen und Abgasleitungen mache allerdings nur einen Teil der Tätigkeit aus. Denn auch im Haus gebe es viel zu tun. „Wir messen die Immissionen von Öl- und Gasheizungen und Blockheizkraftwerken und sorgen für den sicheren Betrieb der Anlagen.“ Abwechslungsreich sei sein Arbeitstag, sagt Christian, dem auch der regelmäßige Kontakt zur Kundschaft gefällt. Dass er nun quasi als gelernter Glücksbringer unterwegs ist und häufig darauf angesprochen wird, nimmt er gelassen. „Das ist mir nicht so wichtig, stört mich aber auch nicht.“
„Paul bringt Interesse für unser Handwerk und Technik mit, arbeitet gewissenhaft und sauber“, lobt Gabriel Greiner seinen Auszubildenden. Er habe sich schnell mit den Arbeitsgeräten vertraut gemacht und überzeuge im Arbeitsalltag durch sein freundliches Auftreten und seine Hilfsbereitschaft.
Die Zwischenprüfung hat Christian, der in seiner Freizeit gerne Fußball spielt, bereits in der Tasche. Wie es nach der Gesellenprüfung weitergeht, will er auf sich zukommen lassen. Konkreter sind andere Pläne. Nach der Ausbildung will Christian, der als weiteres Hobby die Jagd schätzen gelernt hat, unbedingt den Jagdschein machen.
Schornsteinfeger sind Fachleute für sichere Anlagentechnik, Umweltschutz und Energieeffizienz. Gesetzliche Anforderungen und technische Neuerungen haben das klassische Tätigkeitsfeld des Berufs stetig erweitert. Dies wird am Beispiel von Lüftungsanlagen deutlich, die mittlerweile zum Standard in Neubauten gehören. Als einer der ersten Betriebe im Regierungsbezirk Tübingen übernimmt Gabriel Greiner die Reinigung, Wartung und Inspektion solcher Anlagen.
Mit der Auszeichnung zum „Lehrling des Monats“ will die Handwerkskammer den Vorbildcharakter von jungen Erwachsenen hervorheben. Sie dient als Ansporn für andere, eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen. Neben guten Leistungen in der Lehre kann darüber hinaus beispielsweise ein ehrenamtliches Engagement gewürdigt werden. Kurzum: Gesucht werden junge Persönlichkeiten, die in besonderer Weise geeignet sind, Vorbild für andere Lehrlinge und „Werbeträger“ für eine handwerkliche Ausbildung zu sein. Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen werden von den 13.600 Handwerksbetrieben zurzeit rund 5.000 Lehrlinge ausgebildet.