Aktuell sind insgesamt 100 Ausbildungsbotschafterinnen und -botschafter an Schulen aktiv – 31 junge Frauen und 69 junge Männer. Davon haben 18 einen Hauptschulabschluss, 33 die Mittlere Reife, 43 Abitur und 6 Fachabitur. Sie alle stecken in einer Ausbildung in 36 verschiedenen Handwerksberufen. Im Jahr 2022 konnten bisher 67 Schuleinsätze an 16 Schulen, darunter zwei Gymnasien, realisiert werden. De facto wurden in diesem Jahr schon über 1.500 Schülerinnen und Schüler erreicht. Für Veranstaltungen mit Eltern, Lehrerinnen und Lehrern und in der Jugendarbeit konnten 54 Senior-Ausbildungsbotschafter gewonnen werden – Gesellinnen, Gesellen, Meisterinnen und Meister aus 22 Berufen. „Unser Ziel ist es, in jedem Landkreis, also in Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen, und Zollernalb mindestens 25 Ausbildungsbotschafterinnen und -botschafter zu finden, um den Schulen auch eine entsprechende Vielfalt an Berufen anzubieten“, so Christiane Nowottny, Stellv. Hauptgeschäftsführerin und Geschäftsbereichsleiterin Berufsausbildung, Prüfungs- und Sachverständigenwesen der Handwerkskammer Reutlingen.
In Kooperation mit der Volkshochschule Reutlingen und der Agentur für Arbeit wurden etliche Veranstaltungen für Eltern, Lehrende und alle in der Berufsorientierung tätigen Personen realisiert, bei denen Ausbildungsbotschafter und Senior-Ausbildungsbotschafter zum Einsatz kamen. Und auch für Studienabbrecherinnen und -abbrecher gibt es seit letztem Jahr das Format „Vom Hörsaal ins Handwerk“. Hier helfen vor allem Ausbildungsbotschafterinnen und -botschafter mit, die selbst ein Studium abgebrochen haben, um in eine duale handwerkliche Ausbildung zu wechseln. Während der Corona-Pandemie fanden die Einsätze virtuell statt. Anfang dieses Jahres war der „Außeneinsatz“ wieder möglich. Auch Frank Hoffmann, Polier im Hoch- und Tiefbau ist als Senior-Ausbildungsbotschafter mit am Start. „Ich möchte mein Handwerk präsentieren und meine Erfahrungen teilen. Vielleicht kann ich so Unentschlossenen dabei helfen, einen Berufsweg zu wählen, den sie vorher nie in Betracht gezogen hätten. Zudem will ich den Jugendlichen die Angst vor der Berufswahl nehmen, da wir auf Augenhöhe miteinander sprechen“, so Frank Hoffmann zu seiner Intension, bei der Initiative Ausbildungsbotschafter mitzumachen.