Präsident Joachim Möhrle beglückwünschte die 36 Jungmeisterinnen und 254 Jungmeister zur bestandenen Prüfung. Dass der Meisterbrief weiterhin aktuell sei, habe sich gerade in der jüngsten Wirtschafts-und Finanzkrise gezeigt. Die kleinen und mittleren Unternehmen, die mit ihrer Produktion und ihrer Arbeitskraft im Land blieben, sorgten für die unverzichtbare ökonomische und gesellschaftliche Stabilität im Lande. "Wenn das Handwerk jetzt vergleichsweise gut durch die vergangenen Monate gekommen ist, dann hat das auch mit dem Qualitätsanspruch zu tun, der mit dem Meistertitel verbunden ist."
Damit das für die Menschen im Lande noch deutlicher werde, hätten die Handwerksorganisationen im Januar 2010 eine bundesweite Imagekampagne gestartet. Insbesondere jungen Menschen solle die Kampagne vermitteln: "Dieser Wirtschaftszweig ist zeitgemäß und viel moderner als Du glaubst." Und außerdem werde immer wieder daran erinnert, so Möhrle, welch starker Motor für die deutsche Wirtschaft die fast eine Million Handwerksbetriebe seien. Das alles münde in dem Satz: Das Handwerk ist die Wirtschaftsmacht von nebenan!
Möhrle appellierte an die jungen Handwerker, sich ihrer Verantwortung zu stellen. "Mit dem Meisterbrief weisen Sie Kompetenz nach. Aber diese Kompetenz müssen Sie jetzt jeden Tag aufs Neue Ihren Kunden gegenüber unter Beweis stellen."
Geschäfte laufen gut
Die aktuellen Wirtschaftsdaten jedenfalls stimmen. Laut der neuesten Konjunkturumfrage sind die Handwerksbetriebe mit dem abgelaufenen Sommerquartal rundum zufrieden und blicken zuversichtlich in die Zukunft. "Das Schlimmste haben wir auch dank der Konjunkturprogramme hinter uns", sagte Möhrle. Allerdings laufen die Programme nur noch bis zum Jahresende. Möhrle rechnet daher mit spürbaren Folgen für die Bauhandwerke. "Denn es ist nicht zu erwarten, dass die Kommunen mit eigenen Investitionen in die Bresche springen."
Möhrle dankte in seiner Rede auch all denen herzlich, die die Meisterprüflinge auf ihrem Weg begleitet hatten: die Betriebe, die Lehrer an den Meisterschulen, die ehrenamtlichen Prüfer, die Kolleginnen und Kollegen und nicht zuletzt die Angehörigen und Freunde.
Der Preis der Unternehmensgruppe Fischer für die beste Jungmeisterin oder den besten Jungmeister 2010 musste in diesem Jahr geteilt werden. Ruth Rohde, Damen- und Herrenschneiderin aus Griesheim, und der Zimmerer Fabian Gutbrod aus Nürtingen hatten in den vier Prüfungsteilen jeweils mit der Note "sehr gut" abgeschlossen. Uwe Seeger, Geschäftsführer der Fischer Deutschland Vertriebs GmbH, überreichte jeweils einen Scheck in Höhe von 1.250 Euro.
Für Unterhaltung sorgte Johannes Warth, selbsternannter "Ermutiger" und Überlebenskünstler aus Berlin mit oberschwäbischen Wurzeln. Moderiert wurde die Meisterfeier 2010 von der Reutlinger Journalistin Steffi Renz.
Liste aller Meisterinnen und Meister des Jahrgangs 2010: meister_2010.pdf