„Ausbildung spielt eine zentrale Rolle, um den künftigen Bedarf an Fachkräften zu decken“, weiß Christiane Nowottny, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Reutlingen. „Dennoch blieben auch im vergangenen Jahr rund 20.000 Lehrstellen in Deutschland unbesetzt. Doch so langsam zeichne sich eine Trendwende ab, so Nowottny. Und diese kommt aus den USA. Dort interessierten sich laut „Wall Street Journal“ inzwischen mehr junge Menschen fürs Handwerk als für die Universität. „Wir werden nicht müde zu betonen, wie wichtig das Handwerk für die deutsche Wirtschaft ist. Insgesamt arbeiten rund 5,6 Millionen Menschen in mehr als einer Million Handwerksbetrieben. Knapp 30 Prozent der Auszubildenden lernen im Handwerk, und das duale Ausbildungssystem hat international Modellcharakter“, ergänzt Nowottny.
222 Ausbildungsbotschafterinnen und -botschafter aus verschiedenen Berufen sind bei der Handwerkskammer bereits in den Schulen am Start. 64 Seniorbotschafter, das sind aufgeschlossene und engagierte Gesellen und Meister, stellen auf Elternabenden oder Informationsveranstaltungen ihr Berufsbild und die Zukunftsperspektiven im Handwerk vor. Die Ausbildungsbotschafter erhalten umfassende Schulungen, um ihre Kommunikationsfähigkeiten zu stärken und effektive Informationen über die Ausbildungsberufe im Handwerk zu vermitteln. Zwei Einsatztermine pro Jahr sind vorgesehen. Die Abstimmung der Termine mit Schulen, Betrieben und Botschaftern übernehmen Michaela Lundt und Angelika Werk, die sich bei einigen Gewerken noch Verstärkung wünschen: „Friseure, Augenoptiker, Hörakustiker, Orthopäden, Zimmerer, Tischer, Maler und Elektriker könnten wir noch gut gebrauchen.“ Interessierte Unternehmen und Auszubildende, die Teil dieses spannenden Projekts werden möchten, können sich bei der Handwerkskammer in Reutlingen melden.