Den Spruch „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah“ hat Simon Pröls unzählige Male gehört, jedoch nicht beherzigt. Nach seinem Abitur in Schlüsselfeld im oberfränkischen Landkreis Bamberg zog es ihn nach Meßkirch im Landkreis Sigmaringen. Und zwar, um eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker zu beginnen. Eine Ausbildung im elterlichen Betrieb, der bereits seit 1874 besteht, kam für ihn nicht infrage. Nun trennen ihn 340 Kilometer von seiner Heimat. „Ich habe mich bewusst für die Nabenhauer GmbH & Co. KG entschieden. Wie auch der elterliche Betrieb ist es ein Traditionsunternehmen in der 6. Generation und gehört heute zu den modernsten Sanitär- und Heizungsbetrieben in der Region.“
„Da Simon schon als kleiner Junge im elterlichen Betrieb mitgeholfen hatte, war für ihn von Anfang an klar, was er hier tun muss“, sagt sein Ausbilder Manuel Nabenhauer. „Er hat sich sofort ins Team integriert, ist bei Kollegen und Kunden beliebt und vor allem ein Klasse-Azubi. In seinen Zeugnissen gibt es nur Einser. Er ist zuverlässig und denkt bei der Arbeit mit.“
„Ich sehe mich als Macher, die grenzenlose Heizungstechnik fasziniert mich. Ob Bäder einrichten und warten oder eine Heizung installieren – das ist alles unheimlich abwechslungsreich“, schwärmt Simon regelrecht. „Vor allem hat es mir die Technologie im Heizungsbereich angetan. Hier gehört der Laptop heute schon zu den wichtigsten Werkzeugen.“
Den Ausgleich zur Arbeit findet er in der Musik – er spielt Schlagzeug und Cello und lernt momentan auch noch, den E-Bass zu spielen – und beim Fußballspielen.
Die Nabenhauer GmbH & Co. KG wurde 1845 gegründet. Als klassischer SHK-Betrieb bietet er von der Beratung, Planung, Installation, Wartung und Kundendienst in den Geschäftsfeldern Heizung, Sanitär, Bad, Blech, Lüftung und Klima auch „Erneuerbare Energien“ an. Seit 1980 wurden 71 Nachwuchskräfte erfolgreich ausgebildet. Die Ausbildung als Schlüssel zum Erfolg liegt Manuel Nabenhauer besonders am Herzen. Betriebsinterne monatliche Schulungen gehören deshalb zum Ausbildungsmanagement.
Harald Herrmann, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, wies bei der Übergabe der Ehrenurkunde und einem Geldpräsent an Simon Pröls darauf hin, dass der Betrieb immer ein gehöriges Stück zu guten Ausbildungsleistungen mit beitrage. Mit der Auszeichnung zum „Lehrling des Monats“, so Herrmann weiter, solle aber auch der Vorbildcharakter von jungen Erwachsenen hervorgehoben werden. „Schön wäre es, wenn auf diesem Weg ein Ansporn für andere geschaffen werden könnte, eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen.“
Zur Auszeichnung „Lehrling des Monats“
Die Auszeichnung wird seit Dezember 2014 vergeben. Vorgeschlagen werden können solche Auszubildende, die sich durch besonders gute Leistungen im Betrieb, in der Berufsschule und auch in der überbetrieblichen Ausbildung sowie ganz allgemein durch Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, Kundenorientierung, Teamfähigkeit und Belastbarkeit auszeichnen.
Besonders gewürdigt werden kann darüber hinaus beispielsweise auch ein über die Ausbildung hinausgehendes ehrenamtliches Engagement. Kurzum: Gesucht werden junge Persönlichkeiten, die in besonderer Weise geeignet sind, Vorbild für andere Lehrlinge und „Werbeträger“ für eine handwerkliche Ausbildung zu sein. Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen werden von den über 13.600 Handwerksbetrieben zurzeit rund 5.000 Lehrlinge ausgebildet.