Auch die Lage bei den Umsätzen hat sich verbessert. 76,1 Prozent der Handwerksbetriebe des Rhein-Main-Gebietes haben mindestens konstante Umsätze im Vergleich zum Vorquartal erzielt. Darunter befinden sich 19,1 Prozent, die ihre Umsätze ausweiten konnten. Im ersten Jahresviertel lag der Anteil der Betriebe mit mindestens konstanten Umsätzen bei 64,6 Prozent, darunter 17,8 Prozent mit zum vorherigen Zeitraum gesteigerten Umsätzen.
Die Auftragslage vermittelt ein günstigeres Bild als vor drei Monaten. Als mindestens konstant wird sie von 73,6 Prozent gesehen. Im ersten Quartal wurde diese Angabe noch von 71,4 Prozent der Betrieb gemacht, dabei entfielen 16,3 Prozent davon auf die Antwort "gestiegener Auftragsbestand". Vor Jahresfrist gaben die Betriebe noch zu 24,3 Prozent gestiegenen und zu 55,6 Prozent konstanten Auftragsbestand an.
Die Beschäftigungssituation der Handwerksbetriebe im Rhein-Main-Gebiet zeigt seit dem zweiten Quartal 2007 aktuell leicht nach oben. Der Anteil der Betriebe mit mindestens konstanter Mitarbeiterzahl lag im zweiten Jahresviertel bei 90,5 Prozent. Im Vorquartal waren es 88,5 Prozent, im Vorjahresquartal 89,5 Prozent.
Bei den einzelnen Gewerken ergibt sich eine unterschiedliche Beurteilung der aktuellen Geschäftslage. Das beste Resultat verzeichnen die Handwerke für den gewerblichen Bedarf (z.B. Kälteanlagenbauer, Elektromaschinenbauer, Metallbau, Gebäudereiniger). Dort urteilen 37,7 Prozent der Betriebe mit "gut", nur 22,2 mit "schlecht". Aber auch beim Kfz-Handwerk hat sich eine deutliche Verbesserung eingestellt. Der Anteil des Votums "gut" stieg von 2,3 Prozent auf jetzt 21,2 Prozent, der Anteil "schlecht" sank von 54,7 Prozent auf 27,2 Prozent. Schlusslicht hinsichtlich der Geschäftslagebeurteilung ist dieses Mal das personenbezogene Dienstleistungshandwerk (z.B. Friseure, Schuhmacher, Textilreiniger, Fotografen, Kosmetiker). Hier beurteilen 29,1 Prozent der Betriebe die Geschäftslage als "schlecht", nur 15,2 Prozent antworteten "gut".
Handwerkskammer-Präsident Bernd Ehinger: "Die positive Entwicklung bei den Umsätzen und Aufträgen ist trotz internationaler Finanzkrise und hoher Energiekosten erfreulich. Wir beobachten jedoch auch, dass der handwerkliche Mittelstand im Rhein-Main-Gebiet zunehmend verunsichert ist. Trotz steigender Bruttoeinkommen sinkt für viele die Kaufkraft. Diesen Menschen bleibt immer weniger Geld übrig, um die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise auszugleichen und die notwendige private Vorsorge zu treffen. Daher bedarf es endlich gezielter Schritte für mehr Netto vom Bruttolohn."