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Handwerkskammer Rhein-Main

Handwerksbetriebe starten optimistisch ins zweite Halbjahr Aufträge und Umsätze steigen

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
Mehr Aufträge, steigende Umsätze, zufriedenstellende Geschäftslage: Die Handwerksbetriebe im Rhein-Main-Gebiet gehen optimistisch in den Herbst. Das hat die jüngste Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Rhein-Main ergeben. Gut drei Viertel (76,2 Prozent) der Mitgliedsbetriebe beurteilten im zweiten Quartal 2007 die allgemeine Geschäftslage mit mindestens befriedigend, davon 31,7 Prozent mit gut.

Am besten ist die Lage bei den Handwerken für den gewerblichen Bedarf, beispielsweise bei den Kälteanlagen- und Elektromaschinenbauern, im Metallbau und bei den Gebäudereinigern. Fast jeder zweite Betrieb (48,6 Prozent) meldete gute Geschäfte. Auch im Ausbauhandwerk läuft es gut. Hier beurteilten 37,1 Prozent die Geschäftslage als gut.

Dass es im Handwerk vorwärts geht, zeigen auch Auftrags- und Umsatzentwicklung. 25,6 Prozent der Betriebe meldeten gestiegene Auftragseingänge; vor vier Monaten waren es lediglich 13,8 Prozent gewe-sen. Bei 23,8 Prozent der befragten Betriebe sanken die Auftragseingänge; im Vorquartal waren es noch 34,5 Prozent gewesen. Gut ausgelastet sind vor allem das Handwerk für den gewerblichen Bedarf sowie das Bau- und Ausbaugewerbe. Die meisten Betriebe (85,1 Prozent) rechnen im nächsten Vierteljahr mit einem weiterhin positiven Auftragseingang; 10,6 Prozent von ihnen glauben an steigende Auftragseingänge.

Auch die Umsatzsituation hat sich gegenüber dem Vorquartal deutlich verbessert. Gut jeder vierte Betrieb (25,5 Prozent) meldete gestiegene Umsätze (Vorquartal: 12,1 Prozent). Während Anfang des Jahres 40,2 Prozent der Betriebe Umsatzrückgänge beklagten, waren es im vergangenen Quartal nur noch 26,1 Prozent. Die größten Umsatzgewinne gab es im Handwerk für den gewerblichen Bedarf (32,8 Prozent). Einbußen musste hingegen jeder zweite Betrieb im Nahrungsmittelhandwerk (50,0 Prozent) hinnehmen, gefolgt vom Kraftfahrzeuggewerbe (37,0 Prozent). Für die nächsten Monate rechnen die meisten Betriebe (77,6 Prozent) mit mindestens gleich hohem Umsatz, darunter 13,9 Prozent mit steigendem. 69,4 Prozent der befragten Betriebe planen, weiter oder noch mehr als bisher zu investieren.

Dass es auf dem Arbeitsmarkt positiv vorangeht, bekommt auch das Handwerk zu spüren. Die meisten Betriebe (89,8 Prozent) konnten ihren Personalstand auf mindestens Vorquartalsniveau halten; 9,8 Prozent stellten zusätzlich Mitarbeiter ein. Besonders erfreulich ist die Situation im Nahrungsmittelhandwerk: Hier meldeten 13,7 Prozent der Betriebe mehr Beschäftigte und weitere 82,7 Prozent eine gleich gebliebene Anzahl – insgesamt also 96,4 Prozent mindestens konstante Beschäftigung.

Nach wie vor zu schaffen macht den Handwerksbetrieben die Entwicklung des Preisniveaus. Deutlich mehr Betriebe sind zu Preissenkungen gezwungen (9,4 Prozent), als dass ihnen günstigere Einkaufspreise angeboten werden (1,5 Prozent). Außerdem können weniger Betriebe gestiegene Einkaufspreise (42,6 Prozent; zuvor: 61,0 Prozent) über höhere Verkaufspreise (14,3 Prozent; zuvor: 22,7 Prozent) ausgleichen. Besonders starker Preisdruck herrscht im Nahrungsmittelgewerbe: Mehr als die Hälfte der Betriebe (57,1 Prozent) berichtet von erneut gestiegenen Einkaufspreisen; lediglich jeder zehnte Betrieb (10,3 Prozent) konnte höhere Verkaufspreise erzielen.

Bernd Ehinger, Präsident der Handwerkskammer Rhein-Main: „Die Bundesregierung muss ihre Reformprojekte unbedingt weiter vorantreiben. Politische Trippelschritte bringen nichts. Was wir brauchen, sind Entscheidungen, damit Wirtschaft und Beschäftigung auf längere Sicht florieren. Handwerksbetriebe sind personalintensiv und leiden besonders unter den viel zu hohen Lohnzusatzkosten. Hier muss etwas geschehen. Eine Beitragssenkung bei der Arbeitslosenversicherung um 0,7 Beitragspunkte auf 3,5 Prozent ist kurzfristig möglich. Gerade unsere flexibel arbeitenden kleinen und mittleren Betriebe brauchen auch weniger arbeitsrechtliche Regulierung. Je beweglicher wir bei der Gründung und Ausgestaltung von Beschäftigungsverhältnissen sind, desto eher lassen sich Betriebe überzeugen, mehr Arbeitsplätze zu schaffen.“
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