Das Gros der Betriebe gehört zur Anlage A, also zu den Gewerken, in denen ein Meistertitel oder eine gleichwertige Qualifizierung vorausgesetzt wird. Hier sind 4.142 Unternehmen registriert (Jahresanfang: 4.110). Im Bereich der zulassungsfreien Gewerke (Anlage B 1) sind 1.370 Betriebe gemeldet (Jahresanfang: 1.309), bei den handwerksähnlichen Gewerken (Anlage B 2) 1.524 Betriebe (Jahresanfang 1.515).
Bei den zulassungsfreien Handwerken kommt nach den Worten des stellvertretenden Hauptgeschäftsführers der HWK Rheinhessen, Volker Wiese, nach wie vor ein beträchtlicher Teil der Betriebsinhaber aus den EU-Beitrittsländern, insbesondere aus Polen. Sie führen 361 Betriebe und sind hierbei schwerpunktmäßig im Bau- und Ausbauhandwerk tätig.
Wiese unterstrich mit Blick auf die zulassungsfreien Gewerke, dass sich hier inzwischen viele Gründer für den Meisterbrief entschieden. Sie hätten erkannt, dass ohne kaufmännisches Know-How und eine Ausbildungsbefähigung die Zukunft des Unternehmens und des Fachkräftenachwuchses nicht zu sichern sei. Solides kaufmännisches Wissen und qualifizierte Mitarbeiter seien neben den handwerklichen Qualifikationen das entscheidende Potenzial, um ein Unternehmen auf Dauer erfolgreich zu führen und dauerhaft am Markt zu positionieren.
Die erneute Zunahme an Betriebszahlen wertete Wiese als Beleg dafür, dass das Interesse an einer Selbstständigkeit nach wie vor groß sei. Diese Entwicklung werde auch getragen durch den - wenn auch inzwischen verhaltenden - wirtschaftlichen Aufschwung. Er appellierte an die jungen Meisterinnen und Meister, neben der Neugründung eines Unternehmens auch eine Betriebsübergabe in Erwägung zu ziehen. In den nächsten Jahren stehe auch in Rheinhessen eine große Zahl von Betrieben zur Übernahme an. Hier eröffneten sich für potenzielle Existenzgründer interessante Perspektiven.