Der Herr Bundespräsident hat Herrn Walter Langrehr in Anerkennung seiner besonderen Verdienste um das Allgemeinwohl das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Herr Langrehr engagiert sich seit mehr als fünf Jahrzehnten auf verschiedenen Gebieten zum Wohle der Allgemeinheit. Seit 1961 gehörte er dem Rat der Gemeinde Horst an und war zunächst im Schulausschuss, später auch im Finanz- und Jugendpflegeausschuss aktiv. 1964 wurde er zum Ersten Beigeordneten der Gemeinde gewählt. Als Vorsitzender des Schulausschusses galt sein besonderes Interesse dem Neubau der Horster Schule und deren Ausstattung mit Lehrmaterial. 1967 konnte daraufhin die Mittelpunktschule der Gemeinden Schloß-Ricklingen, Frielingen, Meyenfeld und Horst eingeweiht und ihrer Bestimmung übergeben werden.
Ab 1974 arbeitete er am Heimatbuch "Stadt Garbsen" nach der Gebiets- und Verwaltungsreform mit und half speziell bei der Sammlung und Sichtung von Unterlagen für den Stadtteil Horst. Seine Beiträge finden sich seit ca. 40 Jahren in fast allen Festschriften der Vereine wieder.
1977 gründete er die Heimatbundgruppe Horst des Heimatbundes Niedersachsen e.V..
Bis zum Jahr 2000 war er hier 1. Vorsitzender und wurde danach zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Herr Langrehr hat u.a. den Aufbau des Stadtarchivs Garbsen auf vielfältige Weise unterstützt. In seiner Funktion als 1. Vorsitzender hat er dem Stadtarchiv bei Vereinsversammlungen ein Forum geboten, um das 1990 erstmals eingerichtete Archiv öffentlich im Ort vorzustellen und historisch relevantes Material aus Privatbesitz als Deposita oder Schenkung für die Stadt Garbsen zu erwerben. Darüber hinaus ist er Mitglied des StadtArchivVereins Garbsen e.V. und unterstützt das Stadtarchiv vor allem bei der Dokumentation der Horster Ortsgeschichte.
1982 regte Herr Langrehr die Gründung des Arbeitskreises Dorfentwicklung Horst an, dessen Vorsitzender er bis 2001 war. Er hat sich für den Zusammenhalt und den Ausgleich innerhalb des Stadtteils sowie für seine Weiterentwicklung eingesetzt. So war er auch 15 Jahre Leiter des Arbeitskreises Dorfentwicklung. Trotz anderer Mitgliedschaften und persönlicher Bindungen hat er erreicht, dass die Heimatbundgruppe als neutrale, vermittelnde Kraft im Ort allgemein Anerkennung fand. So akzeptiert von Bürgern, Verwaltung und Politikern wurde die Erstellung eines Dorfentwicklungsplans für Horst erst möglich. Der Plan wurde unter der Federführung von Herrn Langrehr 1986 fertig gestellt.
1983 initiierte er die Gründung einer Laienspielgruppe im Heimatbund Horst. Über Jahre bereicherte diese Gruppe das kulturelle Leben mit der Aufführung volkstümlicher Stücke.
Des Weiteren hat er seine Zusammenstellung der Geschichte des Dorfes unter dem Titel "Das Dorf Horst - Erinnerungen an die Zeit unserer Vorfahren“ verfasst und bereitet derzeit einen ergänzenden Fotoband vor. Aus Zusammenarbeit mit Zeitzeugen und anderen Quellen ist eine Beschreibung von Gebräuchen und Gepflogenheiten, die in der Zeit zwischen Ende des 19. Jahrhunderts bis etwa 1960 den Alltag in Horst prägten, entstanden.
Zurzeit ist er treibende Kraft bei der richtungsweisenden Konzeption, Diskussion und Ausführung des Horster Wappens sowie der Vorbereitung zu den 2008 anstehenden Feierlichkeiten zum 750-jährigen Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung der Ortschaft Horst.
Abschließend bleibt zu erwähnen, dass Herr Langrehr von 1963 bis 1966 und von 1975 bis 1980 Vorsitzender des Schützenvereins Horst war. Von 1964 bis 1976 gehörte er dem Kirchenvorstand der ev.-luth. Kirchengemeinde Horst an und war von 1984 bis 1992 Schöffe beim Landgericht Hannover.
Die über Jahrzehnte geleistete ehrenamtliche Arbeit findet mit der Verleihung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland die ihr gebührende Würdigung und Anerkennung.