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Chefs von M-DAX-Unternehmen verdienten im Schnitt zwei Millionen Euro

Auswertung zu Bezügen von Vorstandsvorsitzenden

(lifePR) (Düsseldorf, )
Die durchschnittliche Vergütung für die Vorstandsvorsitzenden der 30 größten im DAX notierten Aktiengesellschaften ist im Jahr 2006 deutlich gestiegen - auf 5,1 Millionen Euro von 3,9 Millionen Euro 2005. Durchschnittlich zwei Millionen Euro erhielten 2006 die Vorstandschefs der mittelgroßen Unternehmen, die im M-DAX notiert sind. Das zeigt die aktuelle Auswertung der Geschäftsberichte der DAX- und M-DAX-Unternehmen, die Dr. Matthias Müller, Experte für Corporate Governance in der Hans-Böckler-Stiftung, vorlegt.

Auf den Platz des Spitzenverdieners unter den DAX-Vorstandsvorsitzenden ist nunmehr Harry Roels vorgerückt. Der Chef der RWE AG erhielt rund 16,6 Millionen Euro (Vorjahr: 11,8 Millionen). Die bisher mit 11,9 Millionen Euro führende Deutsche Bank AG liegt nun mit 13,2 Millionen Euro auf Platz zwei. Die niedrigsten Vergütungen für die Vorstandschefs zahlen unter den DAX-Unternehmen Infineon mit 1,7 Millionen und Altana mit 2,5 Millionen Euro (alle Daten im Tabellenanhang; Link zur PM mit Anhang am Fuß dieses Textes).

Unter den Unternehmen im M-DAX ist die Bandbreite bei der Vergütung der Vorstandsvorsitzenden sogar noch deutlich größer: Während bei der Deutschen Euroshop AG 491.000 Euro gezahlt wurden, bewegt sich die Puma AG nach Müllers Analyse mit 10,7 Millionen Euro im oberen DAX-Bereich.

Der Zuwachs, den die meisten Unternehmen bei den Chef-Salären ausweisen, hängt allerdings auch damit zusammen, dass viele Firmen nun erstmals Angaben zu den Pensionslasten für ihre Spitzenmanager machen. Deshalb sind die Werte für 2006 und 2005 nur eingeschränkt vergleichbar.

Wie stark sich der erstmalige individualisierte Ausweis von Aufwendungen für Pensionszusagen amtierender Vorstandsmitglieder bei etlichen Firmen auswirkt, zeigt das Beispiel deutsche Lufthansa AG besonders deutlich: In der Tabellenangabe ist ein Betrag von 2,7 Millionen Euro für erworbene Pensionsanwartschaften und die Umstellung der Versorgungszusage für den Vorstandsvorsitzenden enthalten. Daher ist die Fluglinie nunmehr im Mittelfeld der DAX-Unternehmen zu finden; im Vorjahr lag die Lufthansa noch am Ende der Tabelle.

Interessant ist auch der Vergleich von Unternehmen gleicher Branchenzugehörigkeit wie Adidas und Puma. Während das DAX-Unternehmen Adidas für die Vergütung des Vorstandsvorsitzenden 3,8 Millionen Euro zahlt, wendet das sehr viel kleinere M-DAX-Unternehmen Puma dafür alles in allem rund 10,7 Millionen Euro auf. Puma hat 6.831 Mitarbeiter, Adidas dagegen 26.376; Puma macht einen Umsatz von ca. 2,4 Milliarden Euro, Adidas von ca. 10,1 Milliarden Euro.

Allerdings arbeitet Puma profitabler: Die Umsatzrendite beträgt 11,1 Prozent, die von Adidas 4,8 Prozent und die Gesamtkapitalrendite beträgt bei Puma 15,4 Prozent, die von Adidas 5,8 Prozent. "Dennoch bleibt letztlich unklar, welches die wesentlichen Treiber für die Vorstandsbezüge sind", sagt Dr. Matthias Müller.

Grundsätzlich habe sich die Transparenz über die Vorstandsvergütung aufgrund der gesetzlichen Vorgaben bei den börsennotierten Gesellschaften erheblich erhöht, konstatiert der Experte. Alle DAX-Unternehmen lieferten nun die erforderlichen Informationen.

Es fehle aber noch an Standardisierung, um die Angaben gut vergleichen zu können. So wiesen die Unternehmen die Vorstandsbezüge an ganz unterschiedlichen Stellen in ihren Geschäftsberichten aus. Und während die meisten Berichte klar strukturiert und mit übersichtlichen Tabellen versehen seien, gebe es bei kleineren Unternehmen nach wie vor auch Negativbeispiele.

Bei vielen nicht-börsennotierten Gesellschaften seien die Vorstands- oder Geschäftsführungsbezüge weiterhin ein Geheimnis, kritisiert der Experte. "Solche Gesellschaften machten häufig nicht einmal zusammengefasste Angaben zu den Gesamtbezügen des Gremiums. Hier sollte der Gesetzgeber nachbessern", so Müller.
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