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Hanseatisches Auktionshaus Bolland & Marotz oHG Fedelhören 19 28203 Bremen, Deutschland https://www.bolland-marotz.de/
Ansprechpartner:in Frau Anne Auber +49 421 328282
HA
Hanseatisches Auktionshaus Bolland & Marotz oHG

Vorbericht der Sommer-Auktion bei Bolland & Marotz am 29./30. Juni 2007

(lifePR) (Bremen, )
In der 134. Auktion des Auktionshauses Bolland & Marotz kommt ein einzigartiges Gemälde von Adolph von Menzel, 1815 Breslau - 1905 Berlin, zum Aufruf. Es handelt sich hierbei um das Gemälde "Die Bittschrift", auch betitelt "Ein Spazierritt König Friedrichs". Öl/Lw. Signiert und datiert u.l. Menzel 1849, (Kat.- Nr. 592), Schätzpreis: € 800.000. 62,5x76,5 cm. Originale Goldrahmung. Werkverzeichnis Hugo von Tschudi Nr. 60.

Provenienz: 1863 Dresden, Baronin von Wilken; 1885 Dresden, Gräfin von Nostitz-Wallwitz; 1904 Dresden, Privatbesitz; 1912 Kaiser Wilhelm II. (Berlin, Stadtschloß); Familienbesitz der Hohenzollern (Hechingen, Burg Hohenzollern); Privatbesitz Deutschland.

Ausstellungen:
Das Gemälde war vielfach ausgestellt: erstmals 1849 in Berlin; zuletzt 1997 in der Nationalgalerie im Alten Museum in Berlin (Kat.-Nr. 52).

Das Gemälde ist das erste in jener Reihe von illustren Friedrich-Bildern, die Menzels Ruhm als Maler Friedrichs des Großen begründeten. Die Bildidee für "Die Bittschrift" geht zurück auf eine von ihm bereits 1840 illustrierte Anekdote zu Franz Kuglers Biographie "Geschichte Friedrichs des Großen". Damals bekannte Menzel, "daß ich bloß einmahl so glücklich werden möchte, aus dieser Zeit einen Ziklus großer historischer Bilder malen zu können" (an Carl Heinrich Arnold, 6. Sept. 1840). Sein Anliegen war es, "den Fürsten darzustellen, den die Fürsten haßten, und die Völker verehrten ... den alten Fritz, der im Volke lebt" (an J.J. Weber, 24. Febr. 1839). Im Januar 1849 dann berichtete Menzel von einer "langen Ähre" von Bildern zum Leben Friedrichs II., die er vorhatte zu malen (an Carl Heinrich Arnold, 16. Jan. 1849). Im selben Monat hatte er mit der Arbeit an dem Gemälde "Die Bittschrift" begonnen. Auf dem Weg von Potsdam nach Eiche läßt Menzel den großen Monarchen aus dem Hintergrund heranreiten, in der Ferne das Neue Palais. Seine ganze Aufmerksamkeit gewährt der Maler den Bittstellern im Vordergrund, einem jungen Bauernpaar.Nach Menzels eigener Erzählung wurde das Gemälde dem König, Friedrich Wilhelm IV, vergeblich zum Kauf angeboten. Ein Hofmann verlangte, "daß ich den Weg, den der König entlangreitet, gleichsam planieren und säubern sollte. Er schien ihm nicht courfähig. Aber das ... konnte ich nicht erfüllen; ich habe es vorgezogen, ein Jahr zu darben" (Menzel nach Beta 1899/1992, S. 63). Das Gemälde "Die Bittschrift" ist ebenso wie die anderen Bilder zum Leben Friedrichs II. bekenntnishaft angelegt. Es bezeugt in herausragender Weise Menzels künstlerische Autonomie und Größe.

Bruno Paul Speisezimmer Ein weiteres Highlight dieser Auktion ist ein seltenes 16 teiliges Bruno Paul Speisezimmer von 1937, (Kat.-Nr. 824), Schätzpreis: € 14.000.

Es besteht aus einem gesockeltem Geschirrschrank (165x225x45 cm) mit einem schönen Intarsienbild "Diana auf der Jagd", nach einem Entwurf von Ulla Schnitt (1907-1957), einer flachen Anrichte mit Spiegeln (260x210x48 cm), 8 Armlehnstühlen und 6 Stühlen.
Ausführung: DeWe Dresden-Hellerau. "Im DeWe-Archiv als Speisezimmer 42010 geführt".

Bruno Paul (1874 Seifhennersdorf – 1968 Berlin) war ein berühmter Architekt und Kunsthandwerker. Er war ein Wegbereiter des Jugendstil, einflussreicher Hochschullehrer und 1907 Mitbegründer des Deutschen Werkbunds.

Altmeister Unter den Altmeistern sind einige einflussreiche Künstler hervorzuheben u.a.
Giovanni Domenico Tiepolo (Oder Werkstatt) , 1727 Venedig - 1804 ebenda, Kat.-Nr. 430, Schätzpreis: € 11.000.

Das Gemälde zeigt den Kopf eines Orientalen. Öl/Lw.,50,5x36 cm. Charakterköpfe von Orientalen finden sich in Giovanni Domenico Tiepolos Werk in verschiedenen, mehr oder weniger verwandten Versionen. Das hier vorliegende Gemälde hat starke Verwandtschaft zu Tiepolos gestochenem Charakterkopf eines Orientalen, abgebildet in: Raccolta di Teste (Buch I, 1770, I, 6).

Maerten Boelema de Stomme, um 1620 Friesland – 1664. Bei dem angebotenen Gemälde handelt es sich um ein monogrammiertes Stillleben mit Zitrone, Weinglas und Messer, Kat.-Nr. 400, Schätzpreis: € 14.000.

Das Gemälde ist von Fred G. Meijer im RKD Den Haag als gänzlich charakteristisches Werk von Maerten Boelema de Stomme begutachtet worden.

Noël Hallé, 1711 Paris - 1781 ebenda „Une Savoyarde“. Bildnis einer Frau, nach der Überlieferung Geneviève Lorry, mit Kind. Das Gemälde ist signiert und datiert. Kat.-Nr. 412, Schätzpreis: € 17.000.
Das Gemälde war 1757 im Pariser Salon unter dem Titel "Une Savoyarde" ausgestellt (Nr. 27).

Provenienz:
Noël Hallé, Paris; Nachlaßversteigerung, Paris, Joullain, 2.6.1781, Lot 32; Herr de Nanteuil; dessen Nachlaßversteigerung, Paris, Paillet, 1.März 1792, unter Lot 9; Versteigerung, Paris, Piasa, 25.Juni 2004, Lot 47; Privatbesitz Deutschland. Literatur: E.-Bellier de La Chavignerie/L.Ouvray, Dictionnaire général des artistes de l'école française depuis l'origine des arts du dessin jusqu'à nos jours (...), Paris 1882-1885, Bd. I, S. 738; O.Estourent, La famille des Hallé, Paris 1905, S. 148, unter Nr. 97-8; N. Willik-Brocard, Une dynastie Les Hallé, Daniel, Claude-Guy, Noël, Paris 1995, S. 128 u. 392, Kat.-Nr. N69a, Abb. S. 129.

Werke von Noël Hallé befinden sich unter anderem in der Erimitage in St. Petersburg und insbesondere im Pariser Louvre. Nach Ansicht des Experten jedoch zählt das vorliegende Gemälde zu Hallés besten Werken. Sicherlich nicht ohne Grund blieb es bis zum Tod des Künstlers in dessen eigenem Besitz.

Altmeister-Zeichnungen und Zeichnungen der Romantik In dieser Auktion haben wir wieder eine umfangreiche Sammlung von Altmeister-Zeichnungen und Zeichnungen der Romantik. Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang eine sehr seltene und frühe Zeichnung Hans Burgkmair d. Ä., 1473 - 1531 Augsburg,„Fünf Ritter im Aufzug zum Geschift-Rennen“(Kat.-Nr. 434), Schätzpreis: € 3.000.

Es handelt sich bei diesem Blatt um eine Studie zu oder nach Burgkmairs berühmtem Holzschnittwerk des Triumphzugs für Kaiser Maximilian, entstanden 1516 bis 1518.

Provenienz: Wilhelm Koenig, Bankier in Wien (Lugt 2653b); Arnold Blome, Bremen. - Ein Blatt mit Pferdestudien zum Triumphzug, datiert 1516, befindet sich im Besitz des Berliner Kabinetts. "Zwei Turnierbücher in München (1529) und in Sigmaringen enthalten sorgsame, farbige Kopien nach Rittergestalten des Werkes; sie dürften beide in der Ausführung von dem Jüngeren sein“ (Thieme-Becker). Vgl.: 1473 - 1973. Hans Burgkmair. Das Graphische Werk, Ausstellungskatalog Augsburg 1973, Kat. 217, Abb. 186.
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