Als 1945 die Kapitulationsurkunde unterzeichnet wurde, war für Millionen von Menschen der Krieg noch keineswegs zu Ende. Das Kämpfen hatte aufgehört, doch die Not und die Bedrängnis waren damit nicht vorbei. Im persönlichen Erleben zog sich das Kriegsende in die Länge. Für einige war es die Heimkehr der letzten Gefangenen, andere deuteten den Fall der Mauer 1989 als einen Abschluss. Arno Surminski erzählt ihre Geschichten. In Als der Krieg zu Ende ging bringt ein Briefträger die Gefallenenmeldungen in die Dörfer, fährt eine Engländerin ins Rheinland auf der Suche nach dem Wrack eines Bombers, mit dem ihr Vater abgestürzt ist, besucht ein Mann das Dorf, das er 1945 verlassen musste. Die Titelgeschichte erzählt von einer Frau, die mit ihren Kindern zu Fuß aus dem Osten flieht, bis sie nach Mecklenburg kommt, dort ein weiteres Kind auf die Welt bringt und es einer kinderlosen Bäuerin schenkt.
Arno Surminski, 1934 in Jäglack, Kreis Rastenburg, geboren, blieb nach der Deportation seiner Eltern 1945 allein in Ostpreußen zurück. Nach Lageraufenthalten in Brandenburg und Thüringen wurde er 1947 von einer Familie mit sechs Kindern in Schleswig-Holstein aufgenommen. Im Anschluss an eine Lehre in einem Rechtsanwaltsbüro und zweijähriger Arbeit in kanadischen Holzfällercamps war er ab 1962 in der Rechtsabteilung eines Versicherungsunternehmens tätig. Seit 1972 arbeitet er freiberuflich als Wirtschaftsjournalist und Schriftsteller. Im Ellert & Richter Verlag hat Arno Surminski die Bände Im Garten des Schönen, Das alte Ostpreußen, Die masurische Eisenbahnreise und andere heitere Geschichten sowie die Romane Winter Fünfundvierzig oder Die Frauen von Palmnicken, Tod eines Richters und die Neuausgaben von Jokehnen oder Wie lange fährt man von Ostpreußen nach Deutschland und Vaterland ohne Väter publiziert. Es ist bereits die 21. Werkvorstellung des Autors in der HanseMerkur.
Arno Surminski, Als der Krieg zu Ende ging. Erzählungen, Ellert & Richter Verlag, 208 Seiten,14,95 EUR, ISBN 978-3-8319-0593-5
Lesung auf einen Blick:
Als der Krieg zu Ende ging
Zeit: Donnerstag, 21. Mai 2015, 18.30 Uhr
Ort: Atrium HanseMerkur, Siegfried-Wedells-Platz 1,
20354 Hamburg (Nähe Dammtor-Bahnhof)
Eintritt frei