Die KKH begreife sich nach Aussagen Kailuweits als Vorreiter im Kampf gegen Manipulation. Die Ermittler der KKH haben im vergangenen Jahr einen Schaden von einer Million Euro aufgedeckt und zur Anzeige gebracht - mit teilweise noch laufenden Verfahren. Die KKH versichert ca. 1,9 Millionen Menschen bei ca. 73 Millionen gesetzlich Versicherten bundesweit, also ca. 2,6 Prozent aller Versicherten. "Eine einfache Dreisatzrechnung hätte Herrn Kailuweit auf einen zu erwartenden Gesamtschaden von 38 Millionen gebracht." Dies sei, so der Hartmannbund, zwar schlimm genug, aber angesichts des gesamten Ausgabenvolumens in der GKV von knapp 154 Milliarden Euro in 2007 nur ein Tropfen auf den heißen Stein im Vergleich zu den Verwaltungskosten.
Die immer noch über 200 Krankenkassen hätten allein in 2007 über acht Milliarden Euro für Bürokratie ausgegeben. Zu diesen Milliarden für die eigene Verwaltung kommen noch Ausgaben in Millionenhöhe für den Medizinischen Dienst, Gutachten usw. hinzu. Seit 1989 seien die Verwaltungskosten bei den westdeutschen Kassen um 50 Prozent gestiegen. Die anteiligen Ausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung für die ambulante ärztliche Versorgung seien dagegen im gleichen Zeitraum um zwei Prozentpunkte gesunken. "Um von diesen und anderen Verfehlungen der Krankenkassen abzulenken, wird zum x-ten Mal die Behauptung aufgestellt, dass die Kassen um Milliarden betrogen werden" resümierte Lücke abschließend.